Diagnose: der Patient ist erkrankt!

Erneut schwaches Auftreten der Törring-Elf bei der 0:4 Heimpleite gegen den SV Schwindegg

Während der eine Patient SV Schwindegg (4 Niederlagen in Folge seit dem Frühjahrsauftakt) auf den Weg der Genesung scheint, ist der andere Patient SpVgg Jettenbach noch im Krankheitsstatus. Ob Jettenbach`s Coach und Arzt Dan Cuedan für seine Mannschaft das richtige Rezept zur Gesundung findet, wird sich in den nächsten Wochen herausstellen. Die Diagnose scheint nicht einfach zu sein, das passende Medikament muss aber bald gefunden werden, denn ansonsten kann sich die Krankheit rasant ausweiten und das schon ad acta gelegte Wort „Abstiegsfieber“ wieder in den Vordergrund treten. Feulner und Co. sollten sich nichts vormachen. In der aktuellen Form wird es äußerst schwer gegen einen der sieben noch folgenden Gegner, die noch nötigen Punkte zu holen. Wer das nach den „Flop- Auftritten“ gegen Haag und Schwindegg nicht wahrhaben will, sollte sich baldigst einen Termin bei einem Therapeuten geben lassen. Mit einer Genesung kann es oftmals schnell gehen, wenn man einsichtig ist, sich hinterfragt, sich auf seine Stärken besinnt und auf das Wort und die Rezeptur des Doktors hört. Zur Partie: der SV Schwindegg war der verdiente und klare Sieger in einer insgesamt schwachen Begegnung. Mehr dazu im nachfolgenden Spielbericht.

Spieldaten:  

Ergebnis: 0:4 (0:3)

Tore: 0:1 Florian Burghart (27.Min.), 0:2 (Florian Burghart (33.Min.), 0:3 Tobias Bornemisza (37.Min.), 0:4 Daniel Pfaffinger (64.Min. Foulelfmeter);

Schiedsrichter: Rene Rentsch, TuS Engelsberg

Hatte die über weite Strecken faire und harmlose Partie trotz läuferischer Defizite im Griff. Abseitsentscheidungen traf er deshalb nach Gespür!

Zuschauer: 90

Gelbe Karten:

SpVgg Jettenbach: Patrick Wieser, Bassala Toure, Thomas Haringer;

SV Schwindegg: Moritz Krämer;

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach: Michael Gottwald, Florian Asanger, Thomas Mittermaier, Sergiu Iuga, Anton Hannak, Maximilian Mußner; Bassala Toure, Sebastian Gottwald, Marian-Dorel Stanciu, Patrick Feulner (C);

Eingewechselt: Patrick Pauly (46.Min.), Thomas Haringer (36.Min.), Gerfried Friedrich (74.Min.), Erasmus Kurtz (76.Min.), Dominik Dittrich (81.Min.);

Trainer. Dan Cuedan

SV Schwindegg: Fabian Haslböck, Korbinian Hendrych, Tobias Walter, Tobias Zollner, Marc-Parra Boluda, Johannes Fischbacher (C), Andreas Oberreithmeier, Tobias Bornemisza, Daniel Pfaffinger, Florian Zollner, Florian Burghart;

Eingewechselt: Moritz Krämer (74.Min.), Sebastian Kuhn (76.Min.), Christian Vogt (88.Min.);

Trainer: Thomas Sonnleitner

Spielbericht:

Welcher Kontrast auf dem Jettenbacher Sportplatz innerhalb von 24 Stunden. Während die Fußballerinnen mit einer leidenschaftlichen, kämpferischen Leistung vor einer Rekord-Kulisse am Freitagabend einen 1:0 Heimsieg gegen den Titelfavoriten SV Waldhausen einfuhren und zumindest von der Sensation -Bezirksligaaufstieg- träumen dürfen, gab es einen Tag später nach der deftigen 0:4 Heimklatsche der Herren gegen den SV Schwindegg lange Gesichter in denen deutlich abzulesen war: es war alles andere als ein gutes Spiel und wir spielen weiterhin gegen den Abstieg!

Wenn ein so ruhiger und besonnener Zuschauer wie Otto Keimeleder zum Schreiberling sagt: das ist schwer anzuschauen, was die Mannschaft heute und vor einer Woche gezeigt hat, dann sollten die Alarmglocken läuten! Man durfte ja zumindest vor dem Anpfiff hoffen, dass die Törring-Elf an die kämpferische Leistung gegen Forsting/Pfaffing anknüpfen kann und das „Grottenspiel“ in Haag schnell verdaut hat. Zumal auch mit dem SV Schwindegg ein Gegner in Jettenbach zu Gast war, der selber stark angeschlagen von der Isen an den Inn fuhr. Der Kreisklassenabsteiger mit dem Ziel sofortiger Wiederaufstieg, erwischte einen miserablen Start in die Frühjahrssaison mit 4 Niederlagen in Folge, wobei auch Heimpleiten gegen die Abstiegskandidaten Haag und Soyen stark auf das Gemüt schlugen. Der Verein zog die Konsequenzen, trennte sich von Trainer Konstantinos Papantoniou und den spielenden Co-Trainer Ibrahim Krakki (mit 8 Toren auch bester Knipser der Elf), sowie Flügelflitzer Valmir Hajrizaj. (Quelle: Instragram SV Schwindegg-Beinschuss).

Neue Besen kehren gut, heißt es ja bekannterweise im Volksmund. Nun das neue Trainergespann mit der internen Lösung Thomas Sonnleitner und Franz Lohmair erlebte letzte Woche einen ebenfalls ernüchternen Auftritt gegen Soyen. Und vielleicht, vielleicht wäre auch der Auftritt in Jettenbach in die Hosen gegangen, hätte Bassala Toure bereits in der 1.Minute seine Topchance zur Führung genutzt. Nach Doppelpass von Mußner und Stanciu stand Toure frei vor Keeper Haslböck, verzog aber knapp. Auf dem Platz zählen eben Fakten. Und die lieferten danach die Kicker von der Isen um Kapitän und C-AH-Spieler Johannes Fischbacher als umsichtiger Libero. Der „ausgegrabene“ Oldie Florian Burghart hatte die erste Top-Möglichkeit, als er am hinteren Pfosten einen Querpass durch den Strafraum von Zollner nicht im Gehäuse von Gottwald -stand wieder in der Kiste – unterbringen konnte. Asanger war bei dieser Aktion- wie später auch viele Kollegen- als Gegenspieler gedanklich nicht auf dem Platz, so dass Burghart ungehindert abziehen konnte. Das Spiel danach von vielen Abseitspfiffen und ungenauen Zu- und Abspielen geprägt. Man merkte beiden Teams eine gewisse Verunsicherung an. Die Gäste fanden anschließend besser ins Spiel, profitierten von zahlreichen Fehlern in der Jettenbacher Defensive. So wäre ein vermutlich harmloser Roller beinahe ins Tor von Gottwald (bereits auf den Weg in die andere Ecke) gegangen, wäre nicht Kapitän Feulner am richtigen Fleck gestanden. Er hielt seinen Fuß rein und der Ball ging über das Tor, der Kelch einer Schwindegger Führung noch einmal vorbei. Die darauffolgende Ecke fand erneut Burghart am langen Pfosten alleinstehend. Der Kopfball zu unpräzise. Die dritte Chance ließ sich der Routenier, dann nicht mehr entgehen. Wieder konnte man den zweiten Ball nicht klären, Burghart zog volley aus 8 mtr. ab und der Ball zappelte zur verdienten Gästeführung im Netz. Jettenbach entwickelte nur zaghafte Offensivbemühungen, hatte aber dennoch die Ausgleichschance, als in einer Szene ein Schuss von Iuga kurz vor der Linie von einem Abwehrspieler geklärt wurde, dann Stanciu den Ball nicht im Tor unterbrachte und letztlich der zweite Nachball von Iuga, von Haslböck entschärft wurde. Das war es aber schon mit der Jettenbacher Herrlichkeit, denn noch vor dem Pausenpfiff sorgten die Gäste für Klarheit. Nach gut einer halben Stunde Spielzeit und erneut nach einer Ecke, war es wiederrum Burghart der mit einem sehenswerten, strammen Schuss aus 14 mtr. dass 0:2 erzielte. Als auch noch Gottwald etwas patzte (keinesfalls unhaltbar) und Bornemisza ein weiteres Mal nach einer Ecke und nicht geklärten zweiten Ball, aus 16 mtr. zum 0:3 traf, war die Palmsamstagmesse so gut wie gelesen. Das Auftreten von Feulner und Co. zu unmotiviert, von schwachen Zweikampfverhalten geprägt. Bestes Beispiel hierfür das Spiel von Thomas Haringer, der in der 36.Minute für Mußner (Verdacht auf Zerrung) kam und nach gut einer halben Stunde eigener Spielzeit, von Coach Cuedan wieder runtergenommen wurde. Keinen Zweikampf gewonnen, läuferisch und kämpferisch uninspiriert. Diese Gegebenheiten konnte man von wenigen Ausnahmen abgesehen, auf viele seiner Mannschaftskameraden übertragen.

Die zweite Spielhälfte ist schnell erzählt. Pauly kam für Stanciu, Iuga ging ins Sturmzentrum. Das Spiel wurde jedoch nicht besser. Jettenbachs Oldie Iuga sorgte zumindest mit einigen Aktionen, darunter ein 30 mtr. Freistoß und einen Kopfball für etwas Gefahr. Ein klares Handspiel im Schwindegger Strafraum blieb vom Unparteiischen ungeahndet. Dafür vertändelte auf der Gegenseite Sebastian Gottwald leichtsinnig den Ball und Mittermaier senste im Anschluss Burghart im Strafraum unstrittig um. Den fälligen Elfmeter verwandelte Pfaffinger sicher. Das Hinspielergebnis von 4:0 war erneut Tatsache. Viele Wechsel – Cuedan brachte gleich alle fünf Auswechselspieler – und ein schwer zu ertragender Kick der Törring-Elf auf dem Spielfeld – Peter Heindl dazu: mir fehlen die Worte – prägten das Geschehen bis zum Schlusspfiff. Für ein Highlight für sich selbst und die Fans hätte noch Dominik Dittrich sorgen können. Seinen freien Kopfball aus 5 mtr. nach Flanke von Feulner setzte er statt ins Tor in die Werbebande. Vielleicht wollte er damit seinem Team noch einen letzten Weckruf für die kommende Partie gegen Soyen (Heimspiel am Karsamstag um 15.00 Uhr) mit auf den Weg geben.

Fazit:

Das Beste an diesem herrlichen Frühlingstag war die warme Leberkässemmel im VIP-Raum von Starköchin Moni Heindl. Sie lässt sich immer wieder was einfallen. Daran sollten auch die Kicker auf dem Platz mal denken. Denn das – man muss es leider so sagen – „Gegurke“ war vergleichbar mit dem Spiel in Haag. Zusammensetzen, analysieren, sich motivieren und auf dem Platz das umsetzen, was man sich vornimmt. Oder passend zur Osterzeit frei nach Oliver Kahn gesagt: Eier zeigen!

Ob Zuschauer Peter Sarcher seinem Schwiegersohn im Kasten der Schwindegger auf Grund dessen zu Null-Spiel einen Kasten Auerbräu spendieren muss, ist nicht überliefert. Einen Kasten Bier tranken die Schwindegger nach dem eigenen Befreiungsschlag noch in Jettenbach vor Ort. Ein 50 ltr. Fass Bier spendet der kritische Berichterstatter der Törring-Elf, falls sich diese gegen den TSV Soyen einen „Dreier“ holt. Das Schlusswort für heute!

Jettenbach-12.April 2025

Bericht: Peter Schillmaier