Mit einem blauen Auge davongekommen

Spielvereinigung enttäuscht beim 1:1 in Haag

Man hätte einen großen Schritt in Richtung vorzeitigen Klassenerhalt machen können. Doch die Leistung passte nicht, um beim Tabellenletzten TSV 1864 Haag zu gewinnen. Letztlich durfte man sogar über einen Punkt froh sein. Denn die Schlossturm-Kicker hatten die besseren Chancen, ließen die aber bis auf ein Geschenk der Jettenbacher Abwehr ungenutzt. Auf der Gegenseite schaffte es die Offensive der Spielvereinigung nicht, der mit vorher 62 Gegentreffer schwächsten Ligaabwehr ihre Grenzen aufzuzeigen. Es reichte nur zu einem schönen Freistoßtreffer von Sebastian Gottwald. Zwar konnte dadurch der 10-Punkte Abstand zu den Gastgebern gewahrt werden, der Abstand zum aktuellen Tabellenvorletzten SV Waldhausen verkürzte sich aber. Waldhausen zeigte nach dem Trainerwechsel – Stefan Balk für Herbert Vorwallner – eine deutliche Reaktion und gewann fast schon sensationell mit 5:0 in Albaching. Es heißt also für die Törring-Elf weiter zu punkten und in den kommenden Spielen eine bessere Performance als in Haag an den Tag zu legen.

Spieldaten:

Ergebnis: 1:1 (0:0)

Torschützen: 0:1 (71.Min.) Sebastian Gottwald, 1:1 (82.Min.) Sebastian Fütterer;

Zuschauer: 50

Schiedsrichter: Adrian Dungel, SV Wacker Burghausen

Unaufgeregte über weite Strecken souveräne Spielleitung. Auf Grund läuferischen Defizite, bei der einen oder anderen Abseitsentscheidung nicht immer richtig;

Gelbe Karten:

TSV Haag: Josef Blabsreiter, Qlirim Gashi, Hnan Bakr;

SpVgg Jettenbach: Maximilian Mußner;

Aufstellungen:

TSV Haag: Erik Zitt, Josef Blabsreiter (C), Felix Holzapfel, Emanuel Stellner, Qlirim Gashi, Maximilian Meyer, Hnan Bakr, Dalibor Aleksic, Leon Ameti, Christian Weber, Adrian Popaj;

Eingewechselt: Sebastian Fütterer (29.Min.), Mossa Alwhgeh (73.Min.)

Trainer: Christian Weber

SpVgg Jettenbach:

Michael Wasylaszcuk, Florian Asanger, Michael Gottwald, Thomas Mittermaier, Sergiu Iuga, Patrick Wieser, Maximilian Mußner, Bassala Toure, Sebastian Gottwald, Patrick Pauly, Patrick Feulner (C);

Eingewechselt: Anton Hannak (46.Min.), Marius Loba (83.Min.);

Trainer: Dan Cuedan

Spielbericht:

Mit Rückenwind (Haag mit 3:2 Auswärtserfolg in Schwindegg – Spielvereinigung mit etwas überraschendem 2:2 Remis gegen Forsting-Pfaffing) gingen beide Teams in das zumindest für die Spielvereinigung so wichtige 6-Punkte-Spiel. Windig war auch die Witterung, wenn auch die Sonne etwas erwärmte. Nicht erwärmen konnte dagegen das Geschehen auf dem grünen, aber doch sehr holprigen Spielfeld. Das Niveau über die gesamte Spielzeit sehr dürftig. Beide Teams hatten ihre Probleme um ins Spiel zu finden. Ungenaue Zuspiele ebenso auf der Tagesordnung wie technische Fehler bei Ballannahme und Abspiel, die in der Häufigkeit nicht auf ein A-Klassenspiel schließen ließen. Nach einer Abtastphase näherte sich die Törring-Elf – mit gleich 7 Mann auf der Bank! – einige Male dem Strafraum der Gastgeber. Richtig gefährlich wurde es für die defensivschwachen Haager jedoch nicht. Als Maxi Mußner nach innen flankte, war es ein Abpraller von einem Haager Abwehrspieler, der Keeper Zitt etwas forderte. Als Bassala Toure nach Zuspiel von Michael Gottwald als 16 mtr. abzog, hatte Zitt leichte Mühe. Zuschauen konnte er nach einem Chipball (Lupferball) von Patrick Wieser in den Strafraum, denn Toure brachte keinen gezielten Kopfball zustande. Nach gut zwanzig Minuten Spielzeit wackelte dann Jettenbachs Abwehr einige Male. Leon Ameti tanzte knapp außerhalb des Strafraumes drei Defensivspieler aus, verzog aber beim Schuss aus 16 mtr. doch deutlich. Wesentlich gefährlicher wurde es, als Felix Holzapfel nach Flanke von Hnan Bakr aus 5 mtr. freistehend zum Kopfball kam. Keeper Michi Wasylaszcuk brachte gerade noch die Hände hoch und verhinderte dadurch den Haager Führungstreffer. Die Akteure von Trainer Dan Cuedan liefen nicht rechtzeitig an, ließen das richtige Zweikampfverhalten vermissen und bauten so die Gastgeber etwas auf. Die Lücken im Mittelfeld wieder sehr groß, so dass kaum ein vernünftiger Spielaufbau möglich war. Die Partie weiterhin mit extrem viel Leerlauf und vor dem Halbzeitpfiff noch mit je einer Chance für beide Teams. Auf Seiten der Spielvereinigung hatte diese Michael Gottwald, der nach einem Halbfeld-Freistoß von Feulner und Kopfverlängerung von Mußner am langen Pfosten zum Abschluss kam, den Ball aber am gegenüberliegenden Pfosten vorbeisetzte. Als Jettenbachs Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte – passierte immer wieder einmal – war es Maximilian Meyer, der aus 16 mtr. abzog. Der noch abgefälschte Schuss zischte knapp am Tor von Wasylaszcuk vorbei. Der torlose Halbzeitstand passte zum Spielablauf in der ersten Halbzeit. Keine der beiden Mannschaften zeigte A-Klassenformat.

Trainer Cuedan setzte nach dem Wiederanpfiff auf Anton Hannak statt auf Patrick Pauly. Unter Druck kam zuerst jedoch die Spielvereinigung. Angetrieben vom besten Haager, Kapitän Josef Blabsreiter, spielten sich im Jettenbacher Strafraum einige wilde Szenen ab. So nach einem Eckball und anschließenden Kopfball, als Wasyalszcuk gerade noch einen Gegentreffer verhindern konnte und im Anschluss der Ball mehrere Male durch den Fünfmeterraum „flipperte“, ehe die Situation mit viel Mühe bereinigt werden konnte. Als Haags Meyer erneut einige Jettenbacher Abwehrspieler narrte, hatte er aus 10 mtr. freistehend die Chance zur Führung. Er setzte den Ball am Tor vorbei. Erst nach und nach kam die Spielvereinigung wieder etwas im Spiel. Ein Zuschauerspruch zuvor: da brauchst eine Schmerztabelle, um das Spiel zu ertragen! Eine abgerissene Flanke von Toure sorgte für minimale Gefahr, ehe Hannak nach einem schönen Spielzug und Flanke von Toure in die Mitte, zentral aus 11 mtr. den Ball freistehend in Richtung Haager Schlossturm jagte. Die kleine Jettenbacher Drangphase endete mit dem Führungstreffer durch Sebastian Gottwald, der einen an Maxi Mußner verursachten Freistoß aus 16 mtr. – ebenfalls zentrale Position – ins Kreuzeck zirkelte. Unmittelbar vor der Ausführung zeigte sich Zuschauer Otto Keimeleder als Prophet. Jetzt kannst du den Führungstreffer notieren, so sein Zuruf an den Schreiberling. Vor der Ausführung des Freistoßes waren sich sich Iuga, Mußner und Gottwald noch nicht einig, wer denn nun schießen sollte. Letztlich kam die richtige Entscheidung heraus. Ein weiterer Freistoß von Iuga vom Sechszehnereck landete dann haarscharf neben dem Pfosten. Es wäre vermutlich die Entscheidung in der Partie gewesen. Passend zum Spiel kam es dann aber anders. Zweimal stand Keeper Michi Wasylaszcuk im Blickpunkt, zwei Mal sagte er Torwart (also-ich bin da!) und zwei Mal langte er am Ball vorbei. Beim ersten Mal verhinderte noch Sebastian Gottwald kurz vor der Torlinie und vor Blabsreiter den Einschlag, beim zweiten Male klingelte es im Jettenbacher Kasten. Sebastian Fütterer bedankte sich für das Geschenk per Kopf ins verwaiste Jettenbacher Tor. Das es noch zu einem Punkt reichte, war dann Wasylaszcuk zu verdanken, der seinen „Bock“ wieder gut machte, und den Schuss von Bakr per Fußabwehr klärte. Derselbe Haager Spieler „mähte“ dann noch Mußner im Mittelfeld nieder, kam aber mit einer Gelben Karte davon. Es war die letzte nennenswerte Aktion in einer Partie, die ein weiterer Zuschauer als „Not gegen Elend“ bezeichnete.

Fazit:

In den zuvor gegen Haag ausgetragenen Spielen 8 Spielen in der B- und A-Klasse seit der Saison 2016/2017 konnte die Spielvereinigung 6 Spiele gewinnen. Eines ging knapp mit 3:2 verloren. Vor einer weiteren Begegnung zog Haag seine Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurück. Man konnte deshalb durchaus optimistisch nach Haag fahren, zumal man auch im Hinspiel mit 5:2 siegte. Was das Team aber am Sonntag anbot, erforderte von den Zuschauern doch starke Nerven. Der Bayerische Fußballverband schreibt in seinem Nachspielbericht (Algorithmus): Die Lage des Teams von Trainer Dan Cuedan bleibt angespannt!

Die Mannschaft von Kapitän Patrick Feulner sollte sich deshalb wieder auf ihre Fähigkeiten besinnen und über Kampf und Leidenschaft zum erfolgreichen Spiel finden. Man hat nunmehr 2 Heimspiele vor der Brust. Am kommenden Samstag 12.4. wartet um 15.00 Uhr der zuletzt taumelnde SV Schwindegg (3 Niederlagen am Stück), ehe eine Woche später mit dem SV Soyen ein Tabellennachbar zu Gast ist. Nach dem Spiel in Edling warten die Brocken und Aufstiegsanwärter aus Oberndorf (H) und Rechtmehring (A) auf die Törring-Elf. Man sollte davor einige Punkte sammeln, um nicht im Saisonendspurt mit den Duellen gegen die ebenfalls abstiegsgefährdeten Teams aus Babensham (H), Waldhausen (A) und Albaching (H) die eigenen und die Nerven der Fans zu strapazieren.

Haag- 6.April 2025

Bericht: Peter Schillmaier