Spielvereinigung überrascht beim 2:2 gegen Forsting/Pfaffing
Mit Beton in der Abwehr, einen starken Keeper, überragenden Kampfgeist und mit Nadelstichen in der Offensive überraschte die Törring-Elf den Favoriten aus dem Wasserburger Westen. Es fehlten nur wenige Minuten zur „kleinen Sensation“. Die Gäste, die am letzten Spieltag den Kreisklassen-Absteiger aus Schwindegg in der zweiten Halbzeit bis auf die Knochen abfieselten (8:0 Kantersieg – mit 8 Toren in der 2.Halbzeit) und auch zuvor in Haag einen Kantersieg (7:2) landeten, bestimmten zwar über weite Strecken das Spielgeschehen, konnten aber ihre Angriffswucht (Ligabestwert mit nunmehr 55 Treffer) nicht zum sicherlich angepeilten „Dreier“ nutzen. Die Elf von Coach Dan Cuedan verteidigte mit Herzblut und Leidenschaft, hatte auch in der einen oder anderen Situation das Glück auf ihrer Seite. Der Punktgewinn, der sich weniger in der Tabellensituation niederschlägt, wenn gleich er auch da guttut, sollte vielmehr Balsam auf die „Fußballerseele“ für das anstehende sogenannte 6-Punktespiel am kommenden Sonntag um 15.00 Uhr beim Tabellenletzten TSV Haag sein. Den Traditionsverein heißt es zu schlagen, egal wie, um einen Riesenschritt in Sachen Klassenerhalt hinzulegen.

Spieldaten:
Ergebnis: 2:2 (0:1)
Tore: 0:1 (45.Min.) Christian Maisch, 1:1 (48.Min.) Patrick Wieser, 2:1 (79.Min.) Bassala Toure, 2:2 (87.Min.) Max Haneberg;
Zuschauer: 45
Schiedsrichter: Christoph Spitale, FC Grünthal mit einer souveränen Leistung, obwohl er sich bei dem einen oder anderen Pfiff, den Unmut der beiden Teams zuzog.
Spitale sprang für den nicht erschienenen, eingeteilten Referee Korab Krasniqi-SV Wacker Burghausen ein. Dafür ein herzlicher Dank von beiden Vereinen, insbesondere von der Spielvereinigung Jettenbach.
Gelbe Karten:
SpVgg Jettenbach: Thomas Mittermaier, Maximilian Mußner, Sebastian Gottwald, Patrick Pauly, Alin Ionas;
SV Forsting/Pfaffing: Bastian Köstner, Martin Reich;
Aufstellungen:
SpVgg Jettenbach: Michael Gottwald, Florian Asanger, Thomas Mittermaier, Sergiu Iuga, Patrick Wieser, Maximilian Mußner, Bassala Toure, Sebastian Gottwald, Marian-Dorel Stanciu, Patrick Pauly, Patrick Feulner (C);
Eingewechselt: Alin Ionas (47.Min.), Anton Hannak (79.Min.), Erasmus Kurtz (90.Min.);
Trainer: Dan Cuedan
SV Forsting/Pfaffing: Alexander Spötzl, Michael Grabl, Bastian Köstner, Christian Maisch, Max Haneberg, Luis Fruk, Johannes Pröbstl, Martin Reich (C), Jonas Traunsteiner, Benedikt Schwaiger, Guido Müllerferli;
Eingewechselt: Roland Friesinger (68.Min.), Max Mietusch (75.Min.);
Trainer: Sebastian Edlbergmeier

Spielbericht:
Mit knapp einer halben Stunde Verspätung (näheres siehe Spieldaten) pfiff Schiedsrichter Christoph Spitale die Partie zwischen den Gästen aus Forsting-Pfaffing und der Spielvereinigung an. Die Gäste hielten zudem vor dem Anpfiff noch eine längere interne „Andacht“ im sogenannten Spielerkreis ab. Man spürte, dass sich die Elf von Trainer Sebastian Edlbergmeier was vorgenommen hatte. Vor einer überschaubaren Kulisse – das Wetter spielte nicht mit – nahmen die Gäste von Beginn an das Spielgeschehen in ihre Hände. Während der Forstinger Coach nur eine Änderung in der Aufstellung gegenüber den Schwindegger Spiel vornahm (Müllerferli für Huber) musste Jettenbach`s Coach Dan Cuedan seine Elf doch etwas mehr umbauen. Allen voran in der Kiste. Für Michael Wasylaszcuk ging der übliche Feldspieler Michael Gottwald in das Tor. Er erledigte seine Aufgabe phänomenal. Mit einer (Bier) Ruhe ausgestattet, mit absoluter Fangsicherheit auch bei den schwierigen nassen Bedingungen (der Ball klebte förmlich an den Handschuhen) und einem souveränen Stellungsspiel. Hut ab, kann man da nur sagen! Cuedan, der zudem Stanciu und Pauly in die Startelf beförderte, baute auf eine 5-er Abwehrreihe (Asanger, Gottwald, Mittermaier, Iuga, Wieser) einen defensiven 4-er Mittelfeld (Mußner, Feulner, Pauly, Stanciu) und der alleinigen Sturmspitze Toure. Jettenbach`s Trainer, im Gegensatz zum Reichertsheimer Spiel, wie gewohnt „feurig“ unterwegs, wollte dadurch die Offensivkraft der Gäste mit Top-Torjäger Jonas Traunsteiner (18 Buden -Platz 2 in der Liga) eindämmen. Die Partie startete mit ersten Chancen für die Spielvereinigung. Bei einem Distanz-Freistoß von Iuga musste Keeper Spötzl nachfassen und als nach einen langen Torwartabschlag von Gottwald, Neuzugang Toure nach Abwehrfehler allein vor ihm auftauchte, brachte er seine Fingerspitze noch an den Ball. Ein optimaler Auftakt wäre hier durchaus möglich gewesen. Danach nahmen die Gäste das Zepter in die Hand. Müllerferli nach einem langen Schlag über die Jettenbacher Abwehr, traf das Tor ebenso nicht, wie kurz darauf Pröbstl, der einen Mittelfeldfehler von Stanciu nicht nutzen konnte. Im Anschluss brannte es mehrere Male lichterloh im Spielvereinigung-Strafraum, u.a. konnte Mittermaier – der extrem vieles abräumte und mit vorbildlichen Einsatz voranging – mit einer Grätsche schlimmeres verhindern. Zuletzt jagte Forstings Kapitän Reich den Ball über das Tor von Gottwald. Die Heimelf setzte auf Nadelstiche und hatte nach einem Freistoß von Feulner auf Mußner (nicht ungefährlich) und durch einen knapp verpassten Flugkopfball von Iuga, einen Treffer auf dem Fuß bzw. Kopf. Nicht nur für die einheimischen Fans stand die zweite Jettenbacher (Mittelfeld) Reihe zu tief. Man verengte zwar die Räume vor dem eigenen Strafraum, überließ aber dadurch den Gästen komplett das Mittelfeld. So rückte Torwart Gottwald mehr und mehr in den Blickpunkt. Er blieb Sieger im 1:1 Duell gegen Reich (rechtzeitig vorher am Ball), zeigte einen starken Reflex bei einem Kopfball von Haneberg und blieb auch gegen Pröbstl (artistische Vorlage) Sieger und entschärfte zudem auch einen Distanzschuss von Maisch. Die Gäste drückten und drückten, die wenigen Entlastungsangriffe verpufften. Nichts zu sehen war von Gästetorjäger Traunsteiner, ehe er in der 40.Minute nach einem Pass in die Tiefe ein erstes Mal seine Gefährlichkeit zeigte, aber am Lattendreieck scheiterte. Als sich die Zuschauer schon auf den Pausenpfiff freuten, um sich in „Monis-Restaurant“ bedienen zu können, doch noch der verdiente Führungstreffer für die Gäste. Maisch nutzte nach einem Eckball seine Freiheit, um aus 5 mtr. den Ball über die Linie zu drücken. Bitter für Feulner und Co., denn der Referee pfiff anschließend zum Pausentee.
Kurz nach dem Wiederanpfiff wechselte Coach Cuedan, brachte Winterneuzugang Ionas für Stanciu, der wie alle anderen kämpfte und rackerte, aber etwas überfordert war. Zwei Minuten später durften der Coach, seine Spieler und die einheimischen Fans jubeln. Eine Freistoßflanke von Feulner landete am langen Pfosten auf dem Kopf von Wieser, der die Kugel entgegen der Laufrichtung von Keeper Spötzl ins Netz setzte. Das Geschehen auf dem Rasen bestimmten dennoch weiterhin die Gäste. Sie wirkten fitter, spritziger und auch gedankenschneller. Köstner aus 8 mtr. (drüber) und Schwaiger (Freistoß aus 22 mtr. knapp vorbei) hatten den erneuten Führungstreffer auf dem Fuß, ehe Haneberg mit einem weiteren Freistoß an Gottwald scheiterte. Die Konter der Spielvereinigung meistens über den flinken und ballsicheren Toure, immer seltener und vor allem im Ab- und Anspiel zu ungenau. Als Traunsteiner nach einem zügig vorgetragenen Angriff der Gäste aus 8 mtr. freistehend das Tor nicht traf, durften die Jettenbacher Fans auf einen Punktgewinn hoffen. Zwei Minuten später war sogar ein überraschender Sieg im Bereich des Möglichen, als Toure per Kopf nach einer Ecke von Feulner und einer Unsicherheit von Keeper Spötzl (segelte unter dem Ball durch) sehenswert traf. Der Jubel von Jettenbach`s neuer schwarzer Perle groß und der darauffolgende Spruch von Zuschauer Wolfgang Beham megastark: 10 Schwarze im Strafraum und ein Schwarzer trifft. Nein, kein rassistischer Spruch – sondern eine Pointe auf die Situation bezogen. Denn die Forstinger trugen schwarze Trikots und schwarze Hosen!
Das Spiel auch in den Schlussminuten kampfbetont und heiß umkämpft. Während der Regen auf die Zuschauer herunterprasselte, brannte im Jettenbacher Strafraum erneut der Rasen. Mit Mann und Maus wurde verteidigt, Schüsse geblockt wie im Eishockey und auch Glücksgöttin Fortuna schien auf Seiten der Jettenbacher. Als Wieser nach einem Konter die Vorentscheidung verpasste, hatten die Gäste noch eine Antwort. Einen lange in der Luft befindlichen Freistoßball erwischte Haneberg am langen Eck mit dem Scheitel und der Ausgleich war perfekt. Ein letztes Mal war der Feulner-Elf und Keeper Gottwald das Glück noch einmal hold, als bereits nach Ablauf der vier Minuten Nachspielzeit, Pröbstl mit einem Schuss vom Strafraumeck die Querlatte traf.
Fazit:
Die Gäste, die alle bisher ausgetragenen 3 Begegnungen seit der Saison 2012/2013 für sich entscheiden konnten (2:0-6:1-5:2), gingen als klarer Favorit in die Partie. Ein kleiner Hoffnungsschimmer war die bisherige Auswärtsschwäche von Traunsteiner, Stillner (9 Tore- nur auf der Bank), Maisch (nunmehr 8 Tore) und Co. In den vorangegangen 7 Spielen reichte es nur zu 7 Punkten. Absolute Spitze dagegen die Heimbilanz mit 21 Punkten aus 8 Spielen – Ligabestwert!
Dieses „Auswärtsschwächeln“ konnte Forsting trotz hoher Überlegenheit auch in Jettenbach nicht ganz ablegen. Die Törring-Elf glänzte dagegen mit Einsatz von der ersten bis zur Schlussminute und verdiente sich dadurch den Punktgewinn redlich. Etwas schade, dass es nicht zum Sieg reichte. Dennoch kann die Cuedan-Truppe darauf aufbauen. Es heißt die Fitness (Trainingsrückstand bei vielen Spielern ersichtlich) weiter zu verbessern und mit der gleichen Leidenschaft und der einen oder anderen spielerischen Verbesserung in die nächsten Spiele zu gehen.
Jettenbach den 29.März 2025
Bericht: Peter Schillmaier

Fotos: Christian Gerstner