Favorit SV Reichertsheim 2 setzt sich durch – Spielvereinigung mit Kampf aber ohne Punkte! Das waren die beiden Schlagzeilen des Berichtes vom Hinrundenspiel in Jettenbach. Das Ergebnis damals 4:1 für Reichertsheim 2. Das Fazit des Rückrundenspieles auf dem Sportplatz in Ramsau: der Favorit setzte sich durch – die Spielvereinigung gab ihr Bestes, aber die Punkte blieben verdient bei den Gastgebern. Das Ergebnis: 4:1 für die Mannschaft von Trainer Christian Katozka, die durch den ungefährdeten Sieg die Tabellenspitze in der A-Klasse 3 erklomm.
Nach einer Vorbereitungszeit, die alles andere als gut zu bezeichnen war, musste die Törring-Elf nach einer fast 4-monatigen Spielpause beim hohen Favoriten SV Reichertsheim ran. So manch ein Jettenbacher Fan rechnete mit einem Debakel. Auch ein zweistelliges Ergebnis stand im Raum. Es kam nicht so schlimm, die Mannschaft wehrte sich tapfer. Die Punkte zum Klassenerhalt müssen gegen andere Teams eingefahren werden, so nicht nur die Meinung von Zuschauer Franz Mußner sen.
Spieldaten:
Ergebnis: 4:1 (3:0)
Schiedsrichter: Volkan Kilic, SV Aschau
Der Kreisklassen-Referee hatte das überwiegend faire Spiel stets im Griff. Nicht immer fehlerlos;
Zuschauer: 100
Tore: 1:0 (18.Min.) Tobias Heider, 2:0 (28.Min.) Felix Maier-Handelfmeter), 3:0 (38.Min.) Sebastian Pichlmeier; 4:0 (61.Min.) Abu Wilson, 4:1 (82.Min.) Florian Asanger;
Gelbe Karten:
SV Reichertsheim 2: Felix Maier, Sebastian Pichlmeier, Thomas Godl;
SpVgg Jettenbach: Bassala Toure;
Aufstellung:
SV Reichertsheim 2:
Elias Wagenspöck, Felix Maier (ab 74.Min.Lukas Loidl), Simon Stettner, Johannes Sperr (C), Tobias Lohmaier, Max Wieser, Lukas Buchner (ab 74.Min.Thomas Godl), Tobias Heider (ab 74.Min.Johannes Rosam), Andreas Wieser (ab 74.Min.Niklas Wimmer), Sebastian Pichlmeier (ab 74.Min. Stefan Sperr), Abu Wilson;
Trainer: Christian Katozka
SpVgg Jettenbach:
Michael Wasylaszcuk, Florian Asanger, Michael Gottwald, Thomas Mittermaier (ab 79.Min. Marian-Dorel Stanciu), Sergiu Iuga, Patrick Wieser, Maxi Mußner, Bassala Toure, Sebastian Gottwald, Thomas Haringer (ab 46.Min. Erasmus Kurtz), Patrick Feulner (C);
Rückwechsel: Thomas Haringer für Erasmus Kurtz;
Trainer: Dan Cuedan
Während zahlreiche Reichertsheimer/Ramsauer Zuschauer nach dem Spiel der ersten Mannschaft (1:0 Sieg gegen Brannenburg) sich auch noch das Spiel ihrer zweiten Mannschaft anschauten, fanden einige der sonst so treuen Jettenbacher Fans den kurzen Weg nach Ramsau nicht. Wahrscheinlich war Ihnen das Wetter zu ungemütlich, sie zogen die „Hütte“ oder die eigene Coach vor. Kein Weichei dagegen der frühere Jettenbacher „Kult- Postbote“ und Sechzger-Fan Woife, der sich beide Spiele anschaute. Schließlich wollte er wieder mal einen Ratsch mit seiner damaligen Postkundschaft machen. Zeit dazu blieb reichlich, denn auf dem doch noch ruppigen Spielfeld blieb alles im gewohnten Rahmen. Nach ausgeglichenen ersten zehn Minuten, hatte die SG RRG 2 das Spielgeschehen im Griff. Der Aufstiegsaspirant, der das erste Spiel nach der Winterpause in Schwindegg mit 2:1 knapp für sich entschied, ließ Ball und Gegner laufen und hatte nach zwei Jettenbacher Anfangs-Halbchancen durch Haringer (harmloser Fernschuss) und Neuzugang Bassale Toure (dessen Distanzschuss schon deutlich zielgenauer und schärfer), ebenfalls durch einen Distanzschuss von Lohmaier (kein Problem für Keeper Wasylaszcuk) seinen ersten Abschluss. Deutlich enger für Iuga und Co. wurde es in der 11.Minute, als nach einem Flankenwechsel und einer Kopfballhereingabe von Heider, ein Tiefflugkopfball von Pichlmeier knapp über den Kasten des Jettenbacher Tores ging. Toure (kam vom FC Töging und zeigte einige gute Dribblings) hatte dann für die Cuedan-Elf eine weitere Abschlussmöglichkeit. Statt aus 5 mtr. einfach mal abzuziehen, zog er ein Abspiel ins „Nirwana“ vor. Es war ganz einfach keiner seiner Kameraden an dem angepeilten Standpunkt! Während Haringer nach einem Wieser-Eckball freistehend per Kopf das „Knipser-Gel“ fehlte, hatte kurz zuvor Heider die Führung für die Gastgeber erzielt. Erneut war ein weiter Flankenwechsel (die Gastgeber probierten es mehrere Male mit diesem Mittel) der Ausgangspunkt. Jettenbachs Abwehr nicht auf der Höhe, Keeper Wasylaszcuk zu zögerhaft und Heider sagte per Kopf am langen Pfosten ganz einfach Danke! Die Gastgeber im Anschluss wesentlich agiler als die Spielvereinigung und immer um eine spielerische Lösung bemüht. Das Geschehen auf dem Spielfeld nunmehr bis zum Pausenpfiff einseitig. Die weiteren Tore der Gastgeber durch Felix Maier (unglückliches Handspiel von Asanger) per sicher verwandelten Elfmeter und durch Pichlmeier mit platziertem Flachschuss ins lange Eck (Wasylaszcuk machte keinen Zuckerer), die Folge der Überlegenheit. Pichlmeier hatte unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff noch die Großchance zum 4:0, als er alleinstehend aus 5 mtr. den Ball auf das Solardach der Eisstockhalle ballerte. Reichertsheim Keeper Wagenspöck musste nur bei einem Freistoß von Iuga aufpassen, der ihn beinahe überrascht hätte.
Zur zweiten Halbzeit nahm Coach Cuedan eine taktische Umstellung vor. Er stellte Jettenbachs besten Spieler Iuga von der Abwehrzentrale ins hintere Mittelfeld. Für den angeschlagenen Haringer kam Kurtz auf das Feld. Lange Zeit tat sich auf dem Rasen wenig, ehe Abu Wilson auf der Strafraumlinie zwei kurze „Arschwackler“ gegen seinen Gegenspieler machte. Die Schussbahn danach frei und der anschließende Schlenzer zum 4:0 durchaus sehenswert. Die Partie flachte im Anschluss mehr und mehr ab. Man konnte sich am Seitenrand unterhalten, ohne dass Nennenswertes auf dem Frühlingsgrün passierte. Die Spielvereinigung nach vorne harmlos und ohne Zielwasser. Die Freistöße von Iuga und Toure verdeutlichten dies. Auf der Gegenseite wechselte Trainer Katozka angesichts der klaren Führung gleich fünf Mal am Stück. 3 weitere Spieler auf der Bank konnten zudem zum Duschen gehen. Auch dies ein deutliches Beispiel für das Kräfteverhältnis der beiden Teams. Das restliche Spielgeschehen – mittlerweile wurde das Flutlicht eingeschaltet – kurz im Zeitraffer: Chance für Haringer, dessen Abschluss erneut zu soft und Ehrentor durch Asanger, der blank stehend eine weite Hereingabe per Direktabnahme ins leere Tor beförderte. Verdiente Belohnung für den unglücklichen Handspiel-Elfmeter. Danach noch eine Chance für Reichertsheim eingewechselten Johannes Rosam, dessen Schüsschen sich für Keeper Wasylaszcuk wie eine Rückgabe anfühlte. Den Höhepunkt der zweiten Halbzeit setzte jedoch Jettenbachs Coach Dan Cuedan, der an der Seitenlinie im Stile eines Weltklassespielers, einen Ball aus 40 mtr. ohne zu stoppen zentimetergenau zum Einwerfenden zurückspielte. Chapeau Coach!
Fazit:
Das es gegen Reichertsheim 2 – im bisherigen Saisonverlauf erst zwei Mal knapp mit 0:1 geschlagen (Maitenbeth, Oberndorf) – nicht reichen würde, dürfte jedem klar gewesen sein. Zumal mit Kufner, Schmalzgruber, Hannak, Pauly und Co. auch zahlreiche Spieler aus unterschiedlichen Gründen fehlten. Von Winterneuzugang Alin Ionas weit und breit keine Spur. Mit verspäteten Trainingsstart (manche Gegner begannen 2 bis 3 Wochen vor der Spielvereinigung mit der Vorbereitung), mangelnden Trainingseifer und zwei in die Hosen gegangenen Freundschaftsspiele gegen sogenannte Gegner auf Augenhöhe (Winhöring 0:2-Grassau 0:6), waren zudem die Vorzeichen vor der Partie alles andere als gut. Man zog sich in Ramsau dennoch einigermaßen achtbar aus der Affäre. Auch gegen den kommenden Gegner Forsting-Pfaffing am Samstag den 29.3. mit Spielbeginn um 15.00 Uhr in Jettenbach dürfte es sehr schwer werden zu punkten. Die Wasserburger Vorstädter „fieselten“ zuletzt Absteiger Schwindegg mit 8:0 (alle Tore in der zweiten Halbzeit) bis auf die Knochen ab und bieten mit 53 Treffer in 15 Spielen die mit Abstand beste Offensive der Liga auf. Insbesondere auf Torjäger Jonas Traunsteiner (18 Treffer) und Marinus Stillner (9 Treffer) heißt es für Iuga, Mittermaier, Gottwald und Co. aufzupassen.
Ramsau- 23.März 2025
Bericht: Peter Schillmaier