Abnutzungskampf ohne Punkte

Spielvereinigung verliert gegen Rechtmehring mit 1:3

Schade, Schade, einige Minuten fehlten der Spielvereinigung und man hätte gegen den Favoriten aus Rechtmehring für eine Überraschung gesorgt. Letztlich waren es einige Fehler zu viel, um einen Punkt mitzunehmen. Dieser wäre für die Törring-Elf aufgrund des großen Kampfgeistes nicht unverdient gewesen. Wie sehr sich die Gäste in einer Partie mit vielen Emotionen und kniffligen Szenen über den (knappen) Sieg freuten, zeigte der Jubelausbruch nach dem Abpfiff. Die Boschner-Truppe rückte mit den 3 Punkten zumindest vorübergehend auf Platz 1 in der Tabelle und blieb auch im neunten Saisonspiel ungeschlagen. Insgesamt geht der Erfolg der Gäste wegen der größeren Spielanteile und der Vielzahl an Chancen in Ordnung.

Bei der Törring-Elf – deren Manko weiterhin in der Offensive liegt – fehlten aus unterschiedlichen Gründen wiederrum mehrere Akteure (Mittermaier-Brothers, Maximilian Mußner, Besnik Hyseni, Anton Hannak), so dass man Egzon Behrami wieder „ausgegraben“ hat. Seine körperliche Verfassung ließ jedoch nur einen Kurzeinsatz zu. Feulner und Co. sollten die Begegnung schnell abhaken und sich auf die nächsten drei Spiele vorbereiten. In Babensham- überraschender Sieger in Schwindegg (Sonntag 27.10. mit Spielbeginn um 12.30 Uhr), gegen Waldhausen und in Albaching heißt es Farbe zu bekennen und zumindest die gleiche Leidenschaft, den gleichen Kampfgeist wie gegen Rechtmehring aufzubieten. Dann sollten auch wieder Punkte möglich sein.    

Die Spieldaten:

Ergebnis: 1:3 (0:1)

Torschützen:

SpVgg Jettenbach: Raphael Kufner 82.Min.),  

SC Rechtmehring: Michael Linner (32./90.+4.Min.), Ron Reimer (89.Min.)

Zuschauer: 70 (davon in etwa 30 aus Rechtmehring)

Schiedsrichter: Roberto Bürger, TSV Heiligkreuz

War bereits am Vorabend beim Damenspiel in Jettenbach aktiv. Hätte also übernachten können, so ein Zuschauer. Verlor in der hektischen Partie nie die Übersicht. Nicht fehlerfrei, aber mit einer soliden, guten Leistung;

Gelbe Karten:

SpVgg Jettenbach: Michael Gottwald;

SC Rechtmehring: Michael Bachmaier, Leonhard Hundhammer, Robert Eyner, Michael Linner, Dominik Strohmaier, Tobias Karl;

Der Berichterstatter sah zudem auf Jettenbacher Seite eine gelbe Karte für Wieser (zu hartes Einsteigen) und auf Rechtmehringer Seite für Torwart Boschner (Spielverzögerung), die beide im Spielbericht nicht angegeben wurden.

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach:

Michael Wasylaszcuk, Florian Asanger, Sergiu Iuga, Sebastian Gottwald, David Schmalzgruber, Patrick Wieser, Patrick Pauly (ab 66.Min. Marian-Dorel Stanciu), Lukas Beham (ab 72.Min. Egzon Behrami – 81.Min. Gerfried Friedrich)), Michael Gottwald, Raphael Kufner, Patrick Feulner (C)

Trainer: Dan Cuedan

SC Rechtmehring:

Alexander Boschner, Adrian Eder, Michael Bachmaier (C), Julian Rappolder, Maximilian Drax, Leonhard Hundhammer (ab 90.+3.Min. Sebastian Greiß), Robert Eyner, Michael Linner, Stephan Huber (ab 80.Min. Ron Reimer), Michael Boschner (ab 7.Min. Tobias Karl- ab 66.Min. Tom Kramer), Florian Eberherr;

Trainer: Peter Boschner

Spielbericht:

Wer soll gegen die beste Abwehr der Liga (vor der Begegnung in 8 Spielen nur 3 Gegentreffer) Tore erzielen. Trainer Dan Cuedan schickte Raphael Kufner und Michael Gottwald an die vorderste Front. Beide hatten es gegen den abgezockten Rechtmehringer Kapitän Michael Bachmaier und seine Mitspieler sehr schwer. Aber auch die Gäste hatten bei leichten Vorteilen durchaus Anlaufprobleme. So ereignete sich in den ersten 15 Minuten vor den beiden Toren nicht viel. Die Teams neutralisierten sich etwas, ehe in der 18.Minute Jettenbachs Keeper Michael Wasylaszcuk ein erstes Mal gefordert wurde. Seine Reflex-Parade bei einen Schrägschuss ins lange Eck von Julian Rappolder sehenswert und mit viel Applaus von den Rängen, die durchaus aus Jettenbacher Sicht besser besetzt hätten sein können. Glück für Wasylazcuk und die Törring-Elf dann bei einem verdeckten Schuss (25.Min.) von Tobias Karl, der an den Pfosten klatschte. Ein erstes Techtelmechtel dann an der Seitenlinie, als sich Jettenbachs „feuriger“ Coach Dan Cuedan vom Rechtmehringer Linienrichter (Ersatztorwart Dominik Strohmaier?) vor die Füße getreten fühlte. Schiedsrichter Bürger beruhigte die Situation, ehe die Gäste erneut zu einer weiteren gefährlichen Situation im Jettenbacher Strafraum kamen. Ein Freistoß von Routinier Robert Eyner wurde von Sergiu Iuga geblockt, beim Nachschuss des gleichen Akteurs war dann Keeper Wasylaszcuk blitzschnell in der „Tiefgarage“ und konnte somit einen Gegentreffer verhindern. Die Gäste nach einen ausgeglichenen Spielverlauf in den ersten 20 Minuten nun mit mehr Spielanteilen. Die Jettenbacher Offensive kaum vorhanden, einzig Kufner hatte eine Abschlusschance. Der Schuss jedoch deutlich neben das Tor. Erste „Härtefälle“ nahmen zu, Gästeakteur Hundhammer sah wegen eines rüden Fouls an der Mittellinie die erste gelbe Karte. Bei einem Distanzschuss von Hundhammer war Jettenbachs Goalie noch erster Sieger. Zwei Minuten später hätte er sich lieber irgendwohin verkrochen, als er einen Ball prallen ließ, den Goalgetter Michael Linner dann ins leere Tor versenkte. Torwartfehler sind meistens tödlich, so auch in diesem Fall. Aber Fehler passieren nun einmal! Die Reaktion der Mannschaft gut. So hatte nach einem Freistoß von Feulner, der aufgerückte Sebastian Gottwald eine gute Kopfballchance aus 10 mtr. Als im Gästestrafraum kurz danach erneut Alarmstufe Rot herrschte, war der Winkel für Iuga zu spitz, um den extrem sicheren Keeper Alexander Boschner (u.a. TSV 1860 Wasserburg) bezwingen zu können. Iuga setzte noch vor dem Halbzeitpfiff weitere Offensivakzente. Sein Freistoß hätte allerdings auch ein Flugzeug beim Landeanflug ins Erdinger Moos treffen können und bei einem Kopfball war erneut Keeper Boschner die Endstation. Auf der Gegenseite fackelte Bachmaier nicht lange. Der Gewaltschuss ging knapp über die Latte. Der Pausenstand von 0:1 ließ der Törring-Elf noch alle Möglichkeiten offen.

Mehr Zutrauen in den Offensivaktionen forderte Zuschauer „Manzi“ Peter Tkotz zur Halbzeitpause auf die Frage des Berichterstatters, was besser werden müsste. Jettenbachs Coach stellte auch um. Nahm Michael Gottwald zurück in die Defensive und beorderte Patrick Wieser mehr in die Offensive. Die Törring-Elf auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte auf Augenhöhe mit dem Gegner, gegen den man in der Vorsaison zu Hause 2:2 spielte und in Rechtmehring bei der 8:0 Niederlage doch heftig unter die Räder kam. Ein Freistoß von Iuga erneut doch deutlich drüber, ehe Jettenbachs Abwehr komplett offenstand. Patrick Pauly hetzte vergeblich hinter Michael Linner hinterher, der aber an einer glänzenden Fußabwehr von Wasylaszcuk scheiterte. Patrick Wieser scheiterte in der Folge mit ersten eigenen Offensivaktionen (Schuss/Kopfball), ehe die Partie immer härter und hektischer wurde. Ich glaube die kommen aus dem Wald, weil sie so holzen! Der Spruch des Tages kam von Dagmar Gerstner. Erneut bewahrte Keeper Wasylaszcuk (hatte seinen Fehler schon mehrfach wieder wettgemacht) seine Elf vor einem 2 Tore-Rückstand, als er mit den Fingerspitzen einen Ball von Stephan Huber aus 9 mtr. über die Latte wischte. Die Begegnung offen und mit dramatischen Szenen. So wurde ein Schuss von Rechtmehrings Tom Kramer gerade noch geblockt, ehe auf der Gegenseite ein Kopfball von Kufner nach Ecke von Wieser für Wirbel und Jubel zugleich sorgte. Die Jettenbacher Fans, Torschütze Kufner und der Schiedsrichter sahen den Ball hinter Linie. Keeper Michael Boschner sah das ganz anders und bedrängte den Schiedsrichter vehement, aber erfolglos. Als dann auf der Jettenbacher Hälfte ein Ball an die Unterkante der Latte krachte, sahen die Gäste ein Tor, die Jettenbacher Spieler und der Unparteiische dagegen-sagen wir einmal ein „Wembley-Tor“. Es wurde auf dem Rasen und abseits davon immer wilder und hektischer, ehe Ron Reimer ein unkontrolliertes Abwehrverhalten kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit mit dem 1:2 bestrafte. Der Jubel auf Rechtmehringer Seite natürlich groß. Das Theater auf dem Platz und auf den Rängen setzte sich noch in einer langen Nachspielzeit (fast 10 Minuten) fort. Die Törring-Elf riskierte alles. So kam Iuga bei einem langen Freistoß von Michael Gottwald nicht mehr mit der Birne an den Ball und als der Schiedsrichter bei Keeper Boschner eine Spielverzögerung sah, gab es noch einmal einen zentralen Freistoß aus 16 mtr. für die Cuedan-Elf. Dieser wurde von den Gästen erfolgreich geblockt, ehe ein Kopfball-Abwehrversuch von David Schmalzgruber im Mittelfeld auf die falsche Seite ging. Der Weg für Michael Linner (10.Saisontreffer-Ligabestwert) war frei, dass 1:3 der Todesstoß für die Törring-Elf. Da war der finale Lattenknaller von Bachmaier? nur noch Nebensache.          

Fazit:

Vor dem Spiel fand auf dem Platz eine nachträgliche Ehrung des Bayerischen Fußballverbandes zum 75-jährlichen Jubiläum der Spielvereinigung statt. Die Ehrenamtsbeauftragte des Kreises Inn-Salzach Carmen Gardill beglückwünschte die Vorstandschaft der Spielvereinigung (Thomas Loose, Rita Eicher, Georg Lackmaier) zum Jubiläum und überreichte einen Ehrenwimpel, eine Ehrentafel, eine Ehrenurkunde und einen Ball. Jetzt fehlt nur noch ein Sieg im nachfolgenden Spiel, so die vielfältige Meinung. Trotz einer sehr engagierten Leistung der Törring-Elf reichte es dazu nicht ganz. Die Mannschaft scheint dennoch auf einen guten Weg zu sein. Man darf nur nicht nachlassen und man sollte die leichten, durchaus vermeidbaren Fehler tunlichst abstellen. Kehrt der eine oder andere Spieler zurück, sollte auch das Mannschaftsgefüge wieder stabiler werden.   

Jettenbach –19.Oktober 2024

Bericht: Peter Schillmaier