Spielvereinigung knüpft Favorit Maitenbeth einen Punkt ab
Damit dürften die wenigsten gerechnet haben. Im Auftaktspiel der Saison 2024/2025 sorgte die Elf um Kapitän Patrick Feulner für ein dickes Ausrufezeichen! Gegen den Kreisklassen-Absteiger und hohen Favoriten aus Maitenbeth, holte man sich ein verdientes 1:1 Remis. Dabei gelang der Ausgleichstreffer in doppelter Unterzahl. Als Florian Mittermaier ein Missverständnis in der Gästeabwehr gnadenlos ausnutzte, war Michael Gottwald nach seiner roten Karte bereits fertig geduscht und Thomas Mittermaier saß gerade eine Zeitstrafe wegen eines absichtlichen Handspiels mit Verhinderung einer Torchance ab. Für die Spielvereinigung ist der Punkt im Abstiegskampf (nur darum wird es gehen) wichtig, für die Gäste und ihre Ambitionen ein kleiner Rückschlag. Allerdings wird die Wilhelm-Elf (gleich 5x tauchte der Name in der Aufstellung auf), in der in Jettenbach gezeigten Verfassung keine Rolle im Aufstiegskampf spielen. Aber es war ja auch erst das Auftaktspiel und die Saison ist noch lang. Ein Satz fürs Phrasenschwein. Als Torwart-Oldie und Neuzugang Alexandru Fekete in der Nachspielzeit eine Freistoßflanke sicher runterpflückte und damit auch den Punktgewinn festhielt, freuten sich nicht nur die Spieler auf dem Rasen, auch die Fans der Törring-Elf hatten so etwas wie ungeahnte Glücksgefühle.
Die Spieldaten:
Ergebnis: 1:1 (0:1)
Torschützen:
SpVgg Jettenbach: Florian Mittermaier (78.Min.)
FC Maitenbeth: Michael Schambeck (38.Min.)
Zuschauer: 80
Schiedsrichter: Franz Romig, TSV Buchbach
Hatte das Spiel wie gewohnt sicher im Griff. Seine Spielleitung ist ja für die Mannschaften nicht mehr unbekannt.
Gelbe Karten:
SpVgg Jettenbach: Thomas Mittermaier;
FC Maitenbeth: Michael Schambeck, Simon Leitner;
Zeitstrafen:
SpVgg Jettenbach: Thomas Mittermaier (73.Min.)
FC Maitenbeth: Johannes Dichtler (85.Min.)
Rote Karte:
SpVgg Jettenbach: Michael Gottwald (52.Min.)
Aufstellungen:
SpVgg Jettenbach:
Alexandru Fekete, Florian Asanger, Michael Gottwald, Thomas Mittermaier, Sebastian Gottwald, Anton Hannak (ab 90.Min. Erasmus Kurtz), Florian Mittermaier (ab 46.Min. Jonathan Pena), Patrick Wieser, Maximilian Mußner (ab 70.Min. David Schmalzgruber), Patrick Pauly (ab 67.Min. RW Florian Mittermaier- ab 90.+1.Min. Marian-Dorel Stanciu), Patrick Feulner (C);
Trainer: Dan Cuedan
FC Maitenbeth:
Stefan Bauer, Johannes Wilhelm, Thomas Wilhelm, Florian Wilhelm, Andreas Wilhelm (C), Maximilan Mayerhofer, Michael Schambeck, Michael Wilhelm, Christopher Bibinger, Philipp Leitner, Manuel Trofimon;
Eingewechselt: Raghed Hussein (72.Min.), Johannes Dichtler (72.Min.), Simon Leitner (88.Min. für Florian Wilhelm);
Trainer: Friedrich Beranek
Spielbericht:
Nach einer Vorbereitung mit vier zum Teil deftigen Niederlagen und nur einem eigenen Treffer, sowie einer fast unveränderten in die Jahre gekommene Mannschaft, gaben vor der Begegnung die wenigsten Fans einen Pfifferling auf die Törring-Elf im Auftaktspiel gegen Kreisklassenabsteiger Maitenbeth. Die Elf von Neutrainer Friedrich Beranek strebt nach dem direkten Abstieg (in der Vorvorsaison 2022/2023 schaffte man den Klassenerhalt noch knapp über die Relegation) die sofortige Rückkehr in die Kreisklasse an. Bestes Beispiel für die allgemeine Stimmung vor der Begegnung die Spielwette des Mittwoch-Stammtisches. Von 1:7 (Berichterstatter) über 0:5 (Ehrenvorstand) bis 1:3 (mehrere) und 1:4 (aktueller Vorstand) reichten die Tipps. Einzig Walter Steiglechner gab der Spielvereinigung mit seinem 2:3 Tipp eine kleine Chance. Tipps für die Mülltonne! Trainer Dan Cuedan musste nach dem Abgang von Sebastian Greißl (zurück nach Rechtmehring) , auch auf die Urlauber Raphael Kufner und Sergiu Iuga verzichten. Neu in der Mannschaft der reaktivierte Alexandru Fekete (früher Danubius Waldkraiburg) und der junge Anton Hannak, der von der SG Zangberg/Ampfing 2 den Weg nach Jettenbach fand.
Wir halten gut dagegen, so das Fazit von Zuschauer Manni Nitsch in der Trinkpause nach 23 Minuten. Dagegen konnte man nichts aussetzen, denn das Spiel war ausgeglichen, aber auch arm an Strafraumszenen. Beide Teams verteidigten ihre Strafräume gut und so sahen die Zuschauer nur einige Fernschüsse. Zuerst war Christopher Bibinger für die Gäste an der Reihe. Der Schuss total ungefährlich. Etwas brenzliger wurde es für Keeper Fekete bei einem 35 mtr. Freistoßhammer von Manuel Trofimon und einen gut platzierten Fernschuss von Maximilian Mayerhofer. Doch der Keeper ließ sich nicht überraschen, war beide Male zur Stelle. Für die Spielvereinigung hatte nur Florian Mittermaier eine Abschlusschance. Auch die Zeit zwischen Trinkpause und Halbzeitpfiff war arm an Höhepunkten. Die Gäste erspielten sich leichte Vorteile, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. So kam der Führungstreffer in der 38.Minute doch etwas überraschend und sozusagen aus dem Hinterhalt. Wie hätte es auch anders sein können! Michael Schambeck zog aus der Distanz ab, der Ball wurde leicht abgefälscht und landete genau im unteren linken Eck von Keeper Fekete, der keine Chance hatte. In dieser Szene fehlte das Gegenpressing und so konnte sich Schambeck den Ball ungehindert für den Abschluss vorbereiten. Für die Spielvereinigung hatten zuvor Michael Gottwald (Distanzschuss zu ungenau und ohne Power) sowie Maximilian Mußner (Kopfball nach Freistoßflanke) zwei Halbchancen. Bei Temperaturen um die 30 Grad ging es in die Pause.
Trainer Cuedan brachte zum Wiederanpfiff Jonathan Pena für Florian Mittermaier (Trainingsrückstand-wollte ja ursprünglich eine Saison aussetzen) im Sturmzentrum. Das Team vermutlich noch gedanklich in der Halbzeitpause, als sich für Maitenbeth`s Johannes Wilhelm eine Topchance zum 0:2 bot. Die Abwehr nicht im Bilde und so konnte Wilhelm nach einem Querpass aus 9 mtr. freistehend abziehen. Das 0:2 wäre vermutlich der Todesstoß gewesen. Wilhelm meinte es gut, sein Schuss ging hoch über den Kasten von Fekete. Nicht so gut meinte es kurze Zeit später Michael Gottwald (unter den wachsamen Augen seines Vaters) mit seinen Mannschaftskollegen. Im Laufduell ganz einfach zu langsam, „säbelte“ er seinen Gegenspieler – wie mit dem Mähdrescher das Getreide – um. Schiedsrichter Romig sah zwar keine Notbremse, aber eine grobe Unsportlichkeit und zückte in der 52.Minute die rote Karte. Hätte sich Gottwald für ein „Textilvergehen“ entschieden, wäre er vermutlich mit einer Zeitstrafe davon gekommen. Rückstand, einen Mann weniger und ab der 60.Minute bei mehreren Spielern der Blasebalg vor den Augen auftauchend. Man musste Schwarz sehen. Aber das Team zeigte Charakter und kämpfte bis zum Abwinken. Man hatte sogar durch Wieser (Distanzschuss/Torwart) und Pena (Torwart Bauer einen Schritt schneller) zwei Abschlusschancen. Nach der zweiten Trinkpause und einigen Wechseln hüben wie drüben, der nächste Nackenschlag für die Feulner-Truppe. Abwehrstratege Thomas Mittermaier, der mit Sebastian Gottwald im Zentrum alles verteidigte, unterlief an der Strafraumgrenze ein absichtliches Handspiel. Schiedsrichter Romig beließ es bei einer Zeitstrafe (sah beim Handspiel eine Reflexbewegung- Jettenbach`s Referee Robert Mußner als Zuschauer zugegen, hätte die rote Karte (grobe Unsportlichkeit) gezeigt) und einen Freistoß. Mittermaier runter und Wieser als Blattschuss beim Freistoß buchstäblich gefällt. Es kam knüppeldick für die Heimelf. Wie sollte so etwas gut ausgehen. Nun, den Gästen fiel spielerisch nicht viel ein, die Abschlüsse von Schambeck und Bibinger wurden eine sichere Beute von Keeper Fekete, der ein tadelloses Spiel zeigte und sogar noch einen Assist beisteuerte. Sein Abstoß führte vor dem gegnerischen Strafraum zu einem Missverständnis zwischen Abwehrspieler und Torwart. Florian Mittermaier erkannte die Situation blitzschnell, spritzte in die Lücke und sein Treffer ins leere Tor führte zum Fußball-Orgasmus bei Vater Koni (Stadionsprecher) und den heimischen Fans. Kurz darauf kehrte Bruder Thomas wieder auf das Feld zurück, dafür musste Maitenbeth`s Johannes Dichtler wegen Meckerns mit einer Zeitstrafe runter. Die Gäste mit letzten Abschlussmöglichkeiten für Raghed Hussein (Freistoß übers Dreieck) und Bibinger (Distanzschuss/TW). Das Spiel lebte von der Spannung. Spielerisch gelang beiden Mannschaften sehr wenig. Trainer Cuedan versuchte in den letzten Minuten mit einigen Wechsel etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Als dann der Referee ein letztes Mal seine Pfeife in den Mund nahm, war eine „kleine Fußballüberraschung“ perfekt.
Fazit:
Zuschauer Wolfgang Beham (früher selbst Mittelfeldregisseur und erfolgreicher Meistertrainer – Saison 2001/2002), stürmte nach dem Schlusspfiff auf den Schreiberling zu und zitierte: schreib in deinen Bericht – Ausgleich mit 9 Mann! und schreib ja nicht wieder negativ über die Elf, sonst geht es dir am Mittwoch beim Stammtisch an den Kragen! Ja, auch der sonst ebenfalls „kritische“ Woifi war euphorisch und voll des Lobes über den Kampfgeist der Mannschaft. Insbesondere der ihm unbekannte Neuzugang Anton Hannak (Onkel Rudi war auch als Zuschauer dabei), hatte es ihm angetan. Auch Ehrenvorstand Peter Heindl, der während des Spieles nach den ersten torlosen 30 Minuten von 3 x 30 torlosen Minuten „fantasierte“ (war er noch bei Olympia und der erfolgreichen 3×3 Frauen-Basketballmannschaft?) freute sich über den unerwarteten Punktgewinn.
Nun, das überraschende Remis hat sich die Mannschaft mehr als verdient. Da, nach der Spielpause nächste Woche, die nächsten Gegner Reichertsheim 2 (Freitag 30.8. um 19.30 Uhr in Jettenbach) und Forsting-Pfaffing (Auswärts Freitag 6.9. um 19.30 Uhr) heißen, ist der Punkt in der Tabelle schon mal Gold wert. Denn auch diese beiden Teams zählen wie Oberndorf, Maitenbeth, Rechtmehring und die weiteren Absteiger Edling und Schwindegg zu den Aufstiegsaspiranten in der Liga. Auch in diesen beiden Spielen wird es zu allererst auf Kampfgeist und Zusammenhalt ankommen, wenn man etwas reißen will!
Jettenbach – 10.August 2024
Bericht: Peter Schillmaier