Wichtige Big-Points gegen Taufkirchen im Abstiegskampf
Das dürfte es gewesen sein. Mit einem 4:1 Heimsieg gegen den VG-Rivalen Taufkirchen holte sich die Spielvereinigung zum Auftakt der Frühjahrsrunde enorm wichtige 3 Punkte im Abstiegskampf. Die Gäste trudeln dagegen den Abstieg in die B-Klasse entgegen. Das kommende Heimspiel gegen den TSV Haag (Platz 11) am Ostermontag dürfte für die Elf von Alexander Losbichler bereits das Schicksalsspiel sein. Die Spielvereinigung kann dagegen beim ASV Rott (ebenfalls Ostermontag-Spielbeginn 14.00 Uhr) unbeschwert aufspielen. 15 Punkte Vorsprung bei noch 8 ausstehenden Spielen müssten zum Teufel nochmal reichen, um auch in der nächsten Saison in der A-Klasse spielen zu dürfen. Nach dem torlosen Hinspiel und angesichts schwacher Sturmreihen beider Teams (19 bzw. 20 Treffer in den 15 Spielen vor der Begegnung) konnte man nicht mit vielen Toren rechnen. Unter dem Strich stand dann jedoch der bisher höchste Saisonsieg für die Cuedan-Elf. Die Effektivität der Törring-Elf gab letztlich den Ausschlag in dem sogenannten 6-Punktespiel. Beide Teams konnten in den Vorbereitungsspielen nicht überzeugen und auch die Begegnung selbst riss bei schmuddeligen „Aprilwetter“ keinen der Fans vom Hocker. Letztlich egal, denn im Endeffekt zählen nur die Punkte.
Die Spieldaten:
Ergebnis: 4:1 (1:0)
Torschützen:
SpVgg Jettenbach: Patrick Wieser (3.Min.), Maxi Mußner (52.Min.), Patrick Feulner (58.Min.-Elfmeter), Florian Mittermaier (69.Min.);
TSV Taufkirchen: Thomas Steinhuber (74.Min.-Elfmeter)
Zuschauer: 70
Schiedsrichter: Turgay Karademir, SV Schwindegg
Mit einigen nicht nachvollziehbaren Entscheidungen auf beiden Seiten. Insgesamt brachte er trotz seiner läuferischen Defizite, das über weite Teile sehr faire Derby, ordentlich über die Bühne;
Gelbe Karten:
SpVgg Jettenbach: Sergiu Iuga, Raphael Kufner, Patrick Feulner, Florian Mittermaier;
Zeitstrafe: Raphael Kufner (74.Min.) – im Spielbericht vermerkte der Referee fälschlicherweise Patrick Feulner;
TSV Taufkirchen: Tobias Esterl, Alexander Losbichler, Stefan Hochreiter;
Zeitstrafe: Alexander Losbichler (90.Min.) – ging irgendwie unter!
Aufstellungen:
SpVgg Jettenbach:
Michael Gottwald, Florian Asanger, Thomas Mittermaier, Sergiu Iuga, Sebastian Greißl, Sebastian Gottwald, Maximilian Mußner (ab 88.Min. Thomas Haringer), Patrick Feulner, Raphael Kufner (C), Florian Mittermaier (ab 75.Min. Florian Eisner), Patrick Wieser;
Trainer: Dan Cuedan
TSV Taufkirchen:
Roland Weindl, Patrick Dehn (ab 66.Min. Manuel Huber), Tobias Asbacher, Tobias Esterl, Manuel Schmidinger, Alexander Losbichler, Alexander Glaser (ab 76.Min. Franz Schmidinger), Simon Wimösterer (ab 46. Min. Stefan Steinhuber), Thomas Steinhuber, Stefan Hochreiter (C), Christian Huber;
Trainer: Alexander Losbichler
Spielbericht:
Mit gemischten Gefühlen sah man im Jettenbacher Lager der Auftaktbegegnung entgegen. Die Vorbereitung etwas holprig verbunden mit Personalsorgen. So musste man im Tor erneut rotieren. Michael Gottwald stand für viele überraschend im Tor. Vorweg, er machte seine Sache erneut ausgezeichnet und war ein starker Rückhalt. Auch die Gäste hatten mit Roland Weindl einen „Feldspieler“ im Tor. Allerdings hütete dieser bereits desöfteren das Taufkirchener Gehäuse und war auch in den Vorbereitungsspielen der Gäste im Kasten. Diese Spiele der Gäste zeigten bereits auf, wo es am meisten hapert. Der Angriff, die Abschlüsse äußerst harmlos und auch auf den Jettenbacher Rasen sollte es in der Offensive nicht so recht klappen. Die Spielvereinigung dagegen mit einem optimalen Start in die wichtige Begegnung. Bereits nach knapp drei Minuten klingelte es im Gästekasten, als nach einem Foul an Maxi Mußner, der darauf von Iuga ausgeführte Freistoß über Umwege zu dem am hinteren Fünfmetereck stehenden Patrick Wieser kam. Dieser ließ sich den „Abstauber“ nicht entgehen. Früher Jubel bei der Spielvereinigung. Enttäuschung bei den Gästen, die auf der Trainerbank in der Winterpause eine Umstellung vornahmen. Trotz der frühen Führung blieb das Spiel der Cuedan-Elf hektisch und unruhig. Irgendwie merkte man die große Anspannung. Als Sebastian Gottwald nach einem Rückpass von Iuga abzog, war Torhüter Weindl rechtzeitig im kurzen Eck. Jettenbach`s Coach Dan Cuedan hatte eine Umstellung vorgenommen und Gottwald und Iuga in die vorderen Reihen beordert, während hinten Thomas Mittermaier und Kapitän Raphael Kufner für Ordnung sorgen sollten. Dies gelang größtenteils, obwohl sich den Gästen die eine oder andere Möglichkeit bot. Die beste Chance auf den Ausgleich hatte Christian Huber, der jedoch freistehend aus 8 mtr. knapp verzog. Taufkirchen hatte sich mittlerweile gefangen und leichte Feldvorteile. Die besseren Chancen bis zum Pausenpfiff jedoch auf Jettenbacher Seite. So bei einem zentralen Freistoß aus 16 mtr. durch Maxi Mußner. Florian Mittermaier wurde praktisch auf der Strafraumlinie von den Beinen geholt. Manche einheimischen Fans sahen bereits einen Strafstoß. Schiedsrichter Karademir verlegte den „Tatort“ auf außerhalb des Strafraumes und sogar mehrere Meter nach links. Mußner zirkelte den Ball über das Gehäuse. Während viele Jettenbacher Spieler erneut große Probleme mit der Standfestigkeit hatten (dies war auf Gästeseite nicht zu sehen) lag noch vor dem Pausenpfiff das 2:0 zwei Mal in der Luft. Die Schüsse von Florian Mittermaier und Patrick Wieser wurden aber von der Gästeabwehr jeweils im letzten Augenblick geblockt.
Wie in der ersten Spielhälfte erwischte die Cuedan-Elf auch nach dem Wiederanpfiff den besseren Start. Die Gäste nahmen nach nur 6 Minuten den „Ampel“ gefährdeten Thomas Steinhuber vom Feld und brachten Michael Mittermaier. Bevor dieser die wohl größte Chance im Spiel hatte, fiel jedoch das 2:0 für die Gruppe um Kapitän Raphael Kufner. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke fiel der Ball Maxi Mußner vor die Füße, der erneut in Abstaubermanier vollendete. Vollkommen offen die Abwehr der Spielvereinigung nur kurze Zeit später. Zwar war es eine klare Abseitsposition von Mittermaier, der Pfiff blieb jedoch aus. Alleine und mit einem Mitspieler an der Seite unterwegs vergab der Gästespieler den Anschlusstreffer. Keeper Michael Gottwald blieb lange stehen und wehrte dann per Fußabwehr ab. Ein Klasse-Save des ganz in grau gekleideten Jettenbacher Keepers. Keine drei Minuten später das vorentscheidende 3:0 für die Törring-Elf. Der Referee sah ein Handspiel von Manuel Schmidinger im Strafraum und Patrick Feulner verwandelte eiskalt und souverän zur Vorentscheidung. Keeper Weindl im falschen Eck und damit ohne Chance. Doch auch die klare Führung sollte keine Sicherheit in die Reihen der Gastgeber bringen. Einige Male war das „Seepferdchen“ in der Abwehr zu Hause. Die nunmehr überlegenen Gäste jedoch nur einmal brandgefährlich, als erneut Gottwald per Fußabwehr retten konnte.
Wesentlich gefährlicher die Gastgeber, bei denen Flo Mittermaier nach einer Kopfballverlängerung von Iuga, das 4:0 auf den Fuß hatte. Konnte er diese Chance noch nicht nützen, so stand er in 69.Minute goldrichtig, als eine Ecke von Feulner erneut durch Iuga per Kopf verlängert wurde und Mittermaier aus kurzer Entfernung nur mehr einzudrücken brauchte. Das dritte „Abstaubertor“. Effizient eben! Das Spiel gelaufen, wenn auch die Gäste durch einen zweifelhaften Elfmeter (Leichtgewicht Asanger sollte Hochreiter gerempelt haben) von Steinhuber sicher verwandelt, noch auf 1:4 verkürzen konnten. Beide Teams bis zum Schluss noch mit Gelegenheiten (Jettenbach durch einen Freistoß von Iuga- Taufkirchen durch Mittermaier-Gottwald riss die Hände hoch) aber ohne weiteren Treffer. So blieb es beim klaren Erfolg der Spielvereinigung, der auf Grund der überraschenden „Kaltblütigkeit“ vor dem Tor nicht unverdient war. Die Gäste mit etwas mehr Spielanteilen, aber vor der Kiste doch zu einfallslos und somit harmlos! Erwähnenswert noch drei Fakten in der Schlussphase der Begegnung: So klärte Thomas Mittermaier (erneut famoser Einsatz trotz seiner körperlichen Probleme) kurz vor der Linie. Sergiu Iuga sah durch den Schiri die gelbe Karte, als er den eigenen „Fahnenmann“ Basti Stöckl etwas „zuflüsterte“ und Trainer Dan Cuedan wurde beinahe „heiser“ als der Unparteiische partout seine gewünschten Spielerwechsel nicht an seine beide „Löffel“ (sorry-sind ja in der Osterzeit) herankommen ließ oder diese auf Durchzug stellte.
Fazit:
Mit dem fünften Saisonsieg stellte die Spielvereinigung die Weichen für den Klassenerhalt im Jahr des 75-jährigen Vereinsjubiläum (28.bis 30.Juni). Glückwunsch an das Team. Bis zum Saisonschluss stehen noch 8 Spiele an. Man sollte auch trotz des geschafften Klassenerhaltes – der Berichterstatter legt sich fest – den Fans tolle Spiele bieten. Für die Gäste sieht es dagegen düster aus. Ein Abstieg in die B-Klasse ein tiefer Fall, den ja auch die Spielvereinigung schon einige Male erlebte. Der 1968 gegründete Verein hatte schon tolle Zeiten und Mannschaften, war der Spielvereinigung einige Jahre überlegen, ehe sich in den achtziger Jahren beide Teams auf Augenhöhe gegenüberstanden. Danach der Jettenbacher Absturz mit Spielen gegen die Taufkirchener Zweite, ehe sich in den letzten Jahren beide Teams wieder annäherten. Die Spielvereinigung wünscht den VG-Rivalen alles Gute für die restlichen Spiele und sollte der Klassenerhalt nicht geschafft werden, den sofortigen Wiederaufstieg. Lokalderby`s sind allemal besser, als 50 Kilometer in die Ferne zu fahren, oder?
Jettenbach – 23.März 2024
Bericht: Peter Schillmaier