Mittelfeldduell geht überraschend an Jettenbach

Cuedan-Elf siegt mit 2:1 knapp aber nicht unverdient in Waldhausen

Während für die CSU bei der Landtagswahl der Sieg absehbar war, kann man den Jettenbacher Erfolg beim Gastspiel in Waldhausen durchaus als eine Überraschung ansehen. Denn mit einem Erfolg beim kleinen Derby dürften die wenigsten Jettenbacher Zuschauer – viele fanden den kurzen Weg nach Waldhausen – gerechnet haben. Die Gastgeber in der Tabelle vor der Törring-Elf angesiedelt und zudem mit zuletzt zwei klaren Erfolgen gegen Taufkirchen und Soyen (jeweils ohne Gegentor) doch der klare Favorit in dem Spiel, obwohl SV W-Chef Klaus Seidl vor der Begegnung auf fünf Ausfälle hinwies. Doch auch die Cuedan-Elf hatte nicht alle Mann an Bord. So fehlten Florian Mittermaier, Jörn Sehlhoff, Flavius Cuedan und bis weit in die zweite Hälfte hinein auch die verletzten bzw. angeschlagenen Thomas Mittermaier und Michael Gottwald. Pari-Pari vor dem Anpfiff somit. Beide Teams standen sich vor ewig langer Zeit (aber keine 40 Jahre wie Zuschauer Peter Haas-ehemaliger Bierkutscher bei Törring – meinte) in einer Punktspielbegegnung gegenüber. Neben einigen Freundschaftspartien war es ein Liga-Pokalspiel im Coronajahr 2020 das in der Erinnerung haften blieb. Der Sieg ging damals an den SV Waldhausen. Mit dem zweiten Auswärtserfolg der Spielvereinigung in der laufenden Runde tauschten die beiden Teams vorerst die Tabellenplätze. Der SV W hat aber noch ein Spiel in der Hinterhand. Viel wichtiger jedoch die 3 Punkte für die Spielvereinigung, die damit den Abstand auf einen Abstiegsplatz auf 10 Punkte ausbaute.  

Die Spieldaten:

Ergebnis: 1:2 (1:1)

Torschützen:

SV Waldhausen: Maximilian Pfenninger (35.Min.)

SpVgg Jettenbach: Florian Asanger (36.Min.), Patrick Wieser (67.Min.)

Zuschauer: 125 – (die SR-Angabe beim BFV-Spielbericht mit 170 Zuschauern erscheint zu hochgegriffen)

Schiedsrichter: Stefan Königsbauer, TSV 1852 Neuötting

Ruhige, unaufgeregte Spielleitung. Einige, kleinere Fehlentscheidungen aber insgesamt eine gute Spielleitung. Strapazierte die Jettenbacher Zuschauer mit einer ellenlangen Nachspielzeit.

Gelbe Karten:

SV Waldhausen: Patrick Leupoldt, Sebastian Hütter;

SpVgg Jettenbach: Sergiu Iuga, Patrick Feulner, Thomas Haringer

Zeitstrafe + Ampelkarte für Jürgen Westerberger, SV Waldhausen

Aufstellungen:

SV Waldhausen:

Stefan Oberbauer, Martin Kailer, Patrick Leupoldt, Johannes Scheitzeneder (ab 61.Min. Alexander Erl), Thiemo Leupoldt (C), Sebastian Hütter, Jonas Seidl (ab 61.Min. Jürgen Westerberger), Andreas Hilger, Georg Hütter, Maximilian Pfenninger, Johann Zieglgänsberger (ab 88.Min. Maximilian Schuhbeck);

Trainer: Georg Hundsöder

SpVgg Jettenbach:

Josef Manstetter, Florian Asanger, Sergiu Iuga, Sebastian Gottwald, Maximilian Mußner (ab 90.+4.Min. Gerfried Friedrich). Lukas Beham (ab 61.Min. Thomas Mittermaier)), Patrick Feulner, Marius Lobo (ab 88.Min. Michael Gottwald), Raphael Kufner (C), David Schmalzgruber (ab 70.Min. Thomas Haringer), Patrick Wieser;       

Trainer: Dan Cuedan

Spielbericht:

Mit feinem Zwirn (Dreireiher) tauchte Spielvereinigung Vorstand Thomas Loose in Waldhausen auf. Nun so elegant war die Begegnung über die Spielzeit plus Nachspielzeit nicht. Der etwas unebene Platz ließ kein technisch schönes Spiel zu. Es wurde ein Abnutzungskampf mit einem erfolgreichen Ende für die Spielvereinigung. Dabei gingen die Platzherren nach zwei Siegen in Folge doch als Favorit in das kleine Derby. Der einst starke SV W – wer kennt nicht die ruhmreiche Zeit der Schuhbeck`s und Co. – tut sich seit einiger Zeit schwer, wieder an die alten Erfolge anzuknüpfen. Die Plätze 5 und 6 in den beiden letzten Saisons in der A-Klasse 5 sicher nicht der Anspruch. Auch in der laufenden Saison hinkt der SV W dem gesteckten Ziel etwas hinterher. Siege und Niederlagen wechselten sich ab. Die Spielvereinigung nach der doch etwas ernüchternden Leistung in Taufkirchen (torloses Remis) auch nicht gerade im Flow und ebenfalls mit Auf`s und Ab`s im bisherigen Saisonverlauf. Nach einem ersten Abtasten eine kleine Schrecksekunde für die Törring-Elf, als ein einfach in den Strafraum geschlagener Ball von Zieglgänsberger vor Keeper Manstetter aufsetzte und von dort auf die Latte ging. Gutes Augenmaß, so ein Jettenbacher Zuschauer, Elektriker eben, ein weiterer Jettenbacher Zaungast. Danach meldete sich die Törring-Elf erstmals an, als ein Freistoß von Maxi Mußner (Foul an Lobo) aus zentraler Position und 18 mtr. Entfernung den Außenpfosten kitzelte. In der Folge waren wieder die Gastgeber am Zug. So vergab Georg Hütter nach Pass in die Tiefe eine gute Chance (am langen Pfosten vorbei), ehe Waldhausens Kapitän Thiemo Leupoldt nach einem fehlerhaften Anspiel von Keeper Manstetter frei zum Abschluss kam. Der Schuss verfehlte das Ziel doch eindeutig. Die Gastgeber dennoch besser in der Begegnung und mit leichten Feldvorteilen. Einzig der eminent fleißige Marius Lobo sorgte für Gefahr, nachdem er nach einen zu kurz von Torwart Stefan Oberbauer abgewehrten Freistoß aus 18 mtr. den Ball vor die Füße bekam. Lobo setzte das Spielgerät knapp über den Pfosten. Die Gastgeber mit etwas mehr Spielanteilen und auch etwas gefährlicher wie die Spielvereinigung um Kapitän Raphael Kufner. So konnte Patrick Wieser im letzten Moment vor den einschussbereiten Maximilian Pfenninger klären, ehe Leupoldt nach einem Konter an Manstetter scheiterte. Jettenbachs Abwehr wackelte etwas und war in der 35.Minute überhaupt nicht im Bilde, als nach einer weiten Flanke gleich zwei Waldhauser Stürmer am langen Pfosten blank standen. Pfenninger nutzte die Freiheit zu seinem 7.Saisontreffer und zur zu diesem Zeitpunkt auch durchaus verdienten Führung für die Gastgeber. Doch nur eine Minute später schlug der Ball auch im Tor der Heimelf ein. Kufner erkämpfte sich den Ball, die anschließende Flanke kam auf den Schlappen von Abwehrspieler Florian Asanger, der mit schönem Direktschuss aus 13 mtr. den Ausgleich erzielte. Ein perfekter Zeitpunkt! Kurz vor dem Pausenpfiff nochmals eine Schrecksekunde für die Spielvereinigung, als Manstetter in einer an sich harmlosen Situation (Torauslinie) seine Füße durcheinanderbrachte und Andreas Hilger dadurch zum Abschluss kam. Der Kelch ging glücklicherweise vorüber. Der SV W in der ersten Halbzeit die etwas bessere Elf und auch mit einer Mehrzahl an Chancen.

Die zweite Halbzeit begann mit einer guten Chance für Lukas Beham, der jedoch seinen Heber zu hoch ansetzte. Vorausgegangen eine schöne Ballstafette durch das Mittelfeld. Danach waren wieder die Gastgeber wieder am Zuge, aber auch Hütter konnte nach einem Stellungsfehler in der Jettenbacher Abwehr seine gute Chance nicht nutzen. Er verzog knapp. Das Spiel wogte in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit hin und her, ehe die von Trainer Cuedan gut eingestellte Jettenbacher Mannschaft ab der 60.Minute mehr und mehr das Spiel an sich zog. Mit verantwortlich dafür ein sehenswerter Treffer von Patrick Wieser, der nach einer Flanke von Sebastian Gottwald aus 11 mtr. direkt abzog. Die Führung gab der Mannschaft mehr Zuversicht und auch Halt. Zudem wirkte sich die Hereinnahme von Thomas Mittermaier (er opfert sich für die Mannschaft auf – die langwierige Verletzung hätte im Normalfall zu keinem Einsatz führen dürfen) in der Defensivarbeit positiv aus. Die Spielanteile nunmehr auf Seiten der Törring-Elf, die nach einem energischen Solo von Kufner eine weitere Chance hatte. Beim Abschluss fehlte dann jedoch die Kontrolle, so dass Waldhausens Keeper Oberbacher nicht einzugreifen brauchte. Wie überhaupt beide Keeper wenig Chancen bekamen sich auszuzeichnen. In der Schlussphase der Partie ein „Soloauftritt“ des nach einer Stunde eingewechselten Jürgen Westerberger. Er hatte die scharfe Sense dabei, säbelte innerhalb kurzer Zeit zwei Jettenbacher um. Die gelbe Karte die Folge. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Erneut zu langsam, säbelte er munter weiter und handelte sich dadurch eine Zeitstrafe ein. Kaum wieder auf dem Platz, packte er erneut die Klinge aus. Die Folge war eine Ampelkarte. Es hätte auch Rot sein können. Der Referee zeigte sich gnädig. Das Spiel selbst in der Schlussphase geprägt von zahlreichen Unterbrechungen, Wechseln und wenig Spielfluss. Für die Gastgeber hatte in der Nachspielzeit Pfenninger nochmals eine freie Möglichkeit zum Ausgleich (drüber), ehe die ellenlange Nachspielzeit (der Referee hatte ursprünglich zwei Minuten angezeigt) den Schlussakkord durch Sergiu Iuga fand. Zunächst verzögerte er clever (der alte Fuchs!) einen eigenen Freistoß (sah dafür die gelbe Karte), ehe der Spezialist diesen knapp am Waldhausener Tor vorbei setzte. Es war letztlich unwichtig, denn danach setzte der Schiedsrichter mit seinem letzten Pfiff dem Spiel ein Ende. Großer Jubel auf Jettenbacher Seite (Spieler und Fans) und doch spürbarer Frust bei den Gastgebern. Auch Jettenbachs früherer Trainer Klaus Seidl (tolle Zeit) nicht gerade erfreut über den Ausgang des Spieles.

Fazit:

Vor dem letzten Vorrundenspiel am kommenden Samstag 14.10. um 15.00 Uhr gegen den Tabellenzweiten und Mitaufstiegsfavorit SC Rechtmehring setzte die Cuedan-Elf ein wichtiges Zeichen. Der doch etwas überraschende Sieg auf Grund der zweiten Spielhälfte nicht unverdient. Man verstand es, dass Waldhausener Tor-Trio mit Hütter (6), Hilger (5) und Pfenninger (6) (vor der Partie bei gemeinsam 17 Treffer von 20 erzielten Toren – nunmehr 18 von 21 Toren) doch weitgehenst auszuschalten. Die beiden eigenen Treffer sollten zudem aufzeigen, wie man selbst vor der Kiste umzugehen hat. Keine Schnörkel, voller Durchzug!

Die Handschrift von Trainer Dan Cuedan war deutlich zu erkennen. Nun heißt es bis zur Winterpause (3 Heim neben Rechtmehring, Emmering 2 und Oberndorf + 1 Auswärtsspiel Soyen) den Weg weiterzugehen. Es war nicht alles „Gold“ was glänzte. Man erarbeitete sich den Sieg. Aber auch Arbeitssiege sind schöne Siege! Durch den Dreier kann man dem nächsten Spiel nunmehr deutlich gelassener entgegensehen. Zumal man auch im Spiel gegen Rechtmehring keinesfalls der Favorit ist!           

Jettenbach – 8.Oktober 2023

Bericht: Peter Schillmaier