Späte, bittere Niederlage gegen Rott
Im Heimspiel gegen Soyen vor zwei Wochen war das Glück durch den späten Ausgleich (Elfmeter Patrick Feulner) noch auf Jettenbacher Seite. Die Glücksgöttin Fortuna fehlte am Freitagabend in einem weiteren Heimspiel gegen den ASV (Allgemeiner Sportverein) Rott. Das hätte es nun auch nicht mehr gebraucht (O-Ton Josef Holzner) nach dem späten Gegentor durch Rott`s Fabian Simmer (5.Saisontreffer) kurz vor dem Abpfiff. Aber es war nun einmal Fakt und trotz aller Versuche in der Nachspielzeit bedeutete der Treffer die zweite Saison-Niederlage im vierten Saisonspiel. Während sich die Gäste, als Favorit in Jettenbach angetreten, diebisch freuten, war der Schock über das unnötige Tor sowohl der Mannschaft wie auch den Fans deutlich anzumerken. Nicht nur der Himmel über Jettenbach war „Pechschwarz“. Lange Zeit merkte man keinen großen Unterschied zwischen den beiden Teams. Während Jettenbach`s Keeper Michael Wasylaszcuk (nominelle Nummer 3) seine Mannschaft mit starken Paraden im Spiel hielt, kam auf der anderen Seite ein altes Leiden wieder zum Vorschein. Die Offensivschwäche der Cuedan-Elf zeigte sich nicht nur beim nicht verwandelten Elfmeter durch Sergiu Iuga (kann immer wieder einmal passieren) sondern insbesondere in der Durchschlagskraft. Zwar weist die Defensive der Rotter die wenigsten Gegentore in der Liga auf (3 in nunmehr 4 Spielen), aber insbesondere bei den guten Abschluss-Möglichkeiten merkte man die fehlende „Knipser-Mentalität“. Diese wird aber im weiteren Saisonverlauf unbedingt nötig sein, um sich frühzeitig wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt (kann nur das Ziel sein) zu sichern. Die nächste Möglichkeit besteht dazu bereits am kommenden Freitag den 1.September, wenn man um 20.00 Uhr den Aufsteiger TSV Haag wiederrum in Jettenbach vor der Brust hat.
Die Spieldaten:
Ergebnis: 0:1 (0:0)
Torschützen:
SpVgg Jettenbach: Fehlanzeige
ASV Rott: Fabian Simmer (90.Min.)
Zuschauer: 50
Schiedsrichter: Rene Rentsch, TuS Engelsberg
Strahlte Ruhe aus und hatte die Begegnung jederzeit im Griff. Einzig über den einen oder anderen Abseitspfiff ließe sich streiten! Aber wann ist das nicht der Fall – ohne Linienrichter und VAR?
Gelbe Karten:
SpVgg Jettenbach: Michael Wasylaszcuk, Marius Loba, Flavius Cuedan, Sebastian Gottwald;
ASV Rott: Thomas Schüssler, Pius Heber;
Besonderheit: Rott`s Keeper Marinus Elsasser hält einen Foulelfmeter von Sergiu Iuga (54.Min.)
Aufstellungen:
SpVgg Jettenbach:
Michael Wasylascuk, Florian Asanger, Sebastian Gottwald, Flavius Cuedan, Thomas Mittermaier (ab 74.Min. Gerfried Friedrich), Jörn Sehlhoff, Sergiu Iuga, Sebastian Greißl, Florian Mittermaier (ab 70.Min.Thomas Haringer-Rückwechsel), Marius Loba, Patrick Feulner (C)
Trainer: Dan Cuedan
ASV Rott:
Marinus Elsasser, Marco Voglrieder (ab 26.Min. Eduard Berchenko), Korbinian Riedl, Thomas Schüssler, Pius Heber, Fabian Simmer, Julian Huber (ab 67.Min. Felix Lanzinger), Adrian Ott, Marcel Liebscher, Simon Hifinger (C), Thomas Hiebl (ab 62.Min. Patrick Praßmaier),
Trainer: Rene Töpfer
Spielbericht:
Trainer Dan Cuedan konnte zwar gegenüber dem Soyener Spiel auf einige in dieser Partie fehlenden Spieler (Iuga, Thomas und Florian Mittermaier, Jörn Sehlhoff) zurückgreifen, dennoch war die Liste der Ausfälle weiterhin groß. Raphael Kufner (Rotsperre), Manuel Bliemhuber (Urlaub), Patrick Wieser (Bänderriss – gute Besserung), Maxi Mußner (Trauerfall), Lukas Beham, David Schmalzgruber u.s.w. Dafür stand auf dem Rasen ein Akteur, der bis auf die Mannschaft und dem engeren Umfeld keinen bekannt war. Marius Loba heißt der Mann, den wir in Jettenbach herzlich begrüßen. Die Gäste aus Rott (nur den Jettenbacher Grufty`s dürfte noch deren alte Spielstätte unmittelbar am Bahnhof bekannt sein) hatten in der Saison 2019/2021 (Corona-Zeit) das gleiche Schicksal zu verkraften wie die Spielvereinigung. Abstieg durch Quotienten-Regelung. Während es für die Spielvereinigung von der A – in die B-Klasse ging, hieß es für Rott ab von der Kreisklasse in die A-Klasse. In dieser Saison unternimmt der ASV nach den Plätzen 4 und 5 in den letzten beiden Spielzeiten einen weiteren Anlauf um dorthin zurückzukehren. Die mittlerweile 4000 Seelenstadt (bekannt durch die Grabstätte des Rotter Ehrenbürger und Bayerischen „Originalpolitiker“ Franz Josef Strauß oder auch z. Bsp. des auf den Sandbahnen bekannten Christoph Betzl) und deren Sportverein (9 Abteilungen-die Fußballabteilung mit 13 Junioren*innen, Damen und Herrenmannschaften) kann es nur schwer verdauen, dass man unter den ewigen Rivalen wie Ramerberg oder Emmering rangiert.
Die erste Chance in dem Flutlichtspiel hatte die Spielvereinigung, als Neuzugang Marius Loba (erinnert ein wenig an den früheren Jettenbacher Kugelblitz (Christian Linke) einen fulminanten Flügellauf hinlegte und auf Kapitän Patrick Feulner zurücklegte. Dessen viel zu schwacher Abschluss wurde von der Rotter Abwehr ohne größere Mühe geblockt. Wesentlich enger wurde es dann auf der Gegenseite, als der agile Fabian Simmer nach einen zu passiven Abwehrverhalten freie Bahn hatte, um dann am Außenpfosten zu scheitern. Als im Anschluss Julian Huber ein Laufduell locker für sich entschied, machte Jettenbach`s Keeper Michael Wasylaszcuk mittels Fußabwehr die kurze Ecke zu. Auch beim anschließenden Eckballduell, das der wesentlich kleinere Huber erneut gewann, reagierte Wasylaszcuk per Reflex stark. Im weiteren Verlauf sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, mit einer Chancenvielzahl für die Gäste, die im Angriff energischer, flotter und zielstrebiger als die Feulner-Truppe agierte. Wasylaszcuk hielt seine Mannschaft im Spiel, als er u.a. auch mehrere Male gegen Simmer u. Co. einige weitere starke Paraden zeigte. Stark auch die Grätsche von Sebastian Gottwald, als er einen Stellungsfehler von Mittermaier ausbügelte. In der Offensive bot sich Florian Mittermaier die beste Möglichkeit für einen Treffer. Stark durch ihn selbst vorbereitet, ließ er beim Abschluss im Fünfer wie schon so oft die Kaltblütigkeit vermissen. Mensch Flo – einfach druff! Während der Himmel immer dunkler wurde (es fielen jedoch nur ein paar Tropfen) ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen. Hält das Wetter – du als Einheimischer musst es wissen – so die Frage des Unparteiischen zum Berichterstatter in der Pause. Das Wetter hielt bis zum Abpfiff, nicht aber der torlose Zwischenstand. Die erste, sehr gute Chance zu einem Treffer hatte Sergiu Iuga, als er nach einem Foul an Lobos (fast an der Torauslinie) zum Elfmeter antrat. Der Oldie und übersetzende Co-Trainer scheiterte an einer Fußabwehr von Keeper Elsasser. Die Spielvereinigung nach dem Wiederanpfiff besser im Spiel als die Rotter und mit Chancen durch Greißl und Mittermaier. Die Gäste in der zweiten Halbzeit nicht mehr so präsent wie im ersten Spielabschnitt, aber immer wieder mit gefährlichen und schnell vorgetragenen Konterspiel. Kapitän Simon Hifinger prüfte mit einen Distanzschuss Wasylaszcuk, der sich aber nicht überraschen ließ und rechtzeitig auf den Boden abtauchte. Eine ganz starke Partie des Jettenbacher Ersatz-Ersatz-Torwart`s. Ein Fallrückzieher durch Iuga und eine weitere starke Grätsche von Thomas Mittermaier, der damit einen Durchbruch des Rotter Stürmers verhinderte, die weiteren Höhepunkte in einem insgesamt durchschnittlichen Spiel. Trainer Cuedan wechselte, brachte Haringer für Florian Mittermaier und Gerfried Friedrich für Thomas Mittermaier, die beide bereits am Vortag in der 2.Mannschaft im Einsatz waren. Total unzufrieden war Jettenbach`s Coach mit dem Auftritt von Haringer, den er nach kurzer Zeit wieder vom Feld nahm und damit die sogenannte Höchststrafe verordnete. Von einem Spieler, der frisch ins Spiel kommt, sollte man Kampfgeist, Laufbereitschaft und weitere Tugenden für ein Fußballspiel und seine Mannschaft verlangen können. Glück für Jettenbach, als der Unparteiische bei einem durchgebrochenen Rotter Stürmer ein Abseitsspiel sah. Danach zeigte sich der Unparteiische für die Gäste gnädig, als er Abwehrmann Heber, der Neuzugang Lobos brutal ummähte, nur den gelben Karton zeigte. Dasselbe Glück dann für die Törring-Elf auf der anderen Seite, als Keeper Wasylaszcuk aus dem Tor musste und weit vor dem Strafraum einen allein auf ihn zulaufenden Rotter Akteur von den Beinen holte. Ausgleichende Gerechtigkeit kann man sagen, auch hier gab es nur die Gelbe Karte. Jettenbachs Abwehr in der Schlussphase viel zu offen, die Kompaktheit fehlte vermutlich auch aus Kraftgründen. Als alles auf ein torloses Remis hinsteuerte, ein „schülerhaftes“ Abwehrverhalten von Asanger, das nach einen Querpass Fabian Simmer mit einem unhaltbaren Abschluss bestrafte. Das Aufbäumen in der Nachspielzeit lobenswert aber nicht von Erfolg gekrönt wie gegen Soyen.
Fazit:
Die Feulner-Truppe musste eine bittere Niederlage einstecken. Man konnte gegen den Favoriten das Spiel auch mit viel Einsatz offen gestalten. Aber einige Spieler sind noch nicht bei 100 Prozent und die vielen Ausfälle lassen eben keine stärkere Bank zu. Zudem fehlte wie bereits ausgeführt, die Durchschlagskraft in der Offensive mit einem Knipser. Auch an der Kompaktheit in der Defensive wird der Coach noch feilen müssen. Aber alles ist kein Hexenwerk und bereits gegen Haag sollte einiges besser werden.
Die Jettenbacher Vereins- und Fußballwelt trauert mit der Fußballerfamilie Mußner um deren Mittelpunkt, Frau, Mutter und Oma, die nach langer, schwerer Krankheit den Weg zu ihrem Schöpfer angetreten hat. Wir wünschen der Familie Kraft und Zuversicht in diesen schweren Stunden und werden der „Wally“ stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Jettenbach – 25.August 2023
Bericht: Peter Schillmaier