Mit dem Schlusspfiff sicherte Kapitän Patrick Feulner einen Punkt für die SpVgg
Jettenbach`s Coach Dan Cuedan ist derzeit nicht zu beneiden. Woche für Woche, Spiel für Spiel muss er eine andere Mannschaft auf den Platz schicken. Gegen die Gäste aus Soyen war es besonders krass. Mit Maxi Mußner, Jörn Sehlhoff, Raphael Kufner, Sebastian Greißl und David Schmalzgruber fehlten gleich 5 Spieler aus unterschiedlichen Gründen gegenüber der Wochentagspartie in Oberndorf. Zudem waren die beiden Mittermaier-Brothers und Sergiu Iuga weiterhin nicht mit dabei. Sicherlich, es kann immer wieder einmal zu Ausfällen kommen, aber nicht nur in früheren Zeiten sah und sieht „Mannschafts-Disziplin“ anders aus.
Im Jettenbacher Glutofen (30 Grad plus) – mehrere der wenigen Zuschauer zogen sich in den Schatten zurück – hatten beide Mannschaften nicht nur mit der Hitze zu kämpfen. Sowohl die Spielvereinigung wie auch die Gäste aus Soyen präsentierten sich nicht A-Klassen-Like. Da konnte auch die dramatische Schlussphase mit „Verlängerung“ nichts daran ändern. Die Punkteteilung in etwa gerecht, aber getrübt durch die Verletzung von Patrick Wieser, der nach einem Foul (Zeitstrafe) mehrmals laut aufschrie und nicht mehr weiterspielen konnte. Bänderverletzung die erste Diagnose. Leider ein weiterer Ausfall, den die Mannschaft zu verkraften hat. Da kommt die Spielverlegung gegen Taufkirchen gerade recht. Ein Elfmeter, von Kapitän Patrick Feulner in der 100.Minute cool verwandelt (Respekt), sicherte der Spielvereinigung einen wertvollen Punkt.
Die Spieldaten:
Ergebnis: 2:2 (0:0)
Torschützen:
SpVgg Jettenbach: Dominik Fischer (53.Min.), Patrick Feulner (90+10.Min.)
TSV Soyen: Matthias Redenböck (54.Min.), Christoph Fischberger (90+2.Min.)
Zuschauer: 40
Man fragt sich, ob nicht ein anderer Termin (Uhrzeit) möglich gewesen wäre. Man darf sich nicht wundern, wenn im August um 15.00 Uhr bei 30 Grad nur die Treuesten der Treuen zuschauen. Fehlende Zuschauereinnahmen und damit auch fehlende Kioskeinnahmen die Folgen.
Schiedsrichter: Ladislau Kis, FC Töging
Der Kreisliga-Referee wirkte nicht immer souverän.
Gelbe Karten:
SpVgg Jettenbach: Patrick Feulner, Michael Gottwald;
TSV Soyen: Alexander Greger, Tim Eder;
Zeitstrafe: Thomas Probst, TSV Soyen (36.Min.)
Besonderheit: Gelb+Rot für Jettenbachs Coach Dan Cuedan
Aufstellungen:
SpVgg Jettenbach:
Manuel Bliemhuber, Michael Gottwald, Florian Asanger, Sebastian Gottwald, Flavius Cuedan, Lukas Beham, Patrick Wieser (36.Min. Dominik Dittrich), Gerfried Friedrich, Thomas Haringer (ab 62.Min. Dominik Precht – 87.Min.Rückwechsel), Dominik Fischer (ab 90+4.Min. Fabian Bruckmaier), Patrick Feulner (C)
Trainer: Dan Cuedan
TSV Soyen:
Maximilian Huber, Matthias Redenböck, Tom Schiller, Pascal Ridinger, Alexander Gröger, Tobias Proksch, Thomas Probst (C), Florian Weghorst (ab 62.Min. Andreas Huber), Michael Winkler, Tim Eder, Daniel Schiller (ab 68.Min. Christoph Fischberger);
Trainer: Florian Heinthaler
Spielbericht:
Beide Vereine hatten in den letzten beiden Jahrzehnten nur Freundschaftsspiele gegeneinander gespielt. Die Gäste entgingen in der letzten Saison sozusagen in letzter Minute den Abstieg in die B-Klasse und erwischten in der laufenden Saison auch keinen guten Start. Niederlagen gegen Oberndorf und Rott und ein Remis gegen Taufkirchen die ersten Ergebnisse. Einige ältere Soyener Zuschauer in Jettenbach sprachen offen aus, dass vielleicht eine Spielgemeinschaft mit Rechtmehring oder Albaching der bessere Weg wäre. Aber analog wie in Jettenbach und bei anderen Vereinen hofft man natürlich die Eigenständigkeit behalten zu können. Zurück zum Spiel: Bereits in der 3.Minute klingelte es im Jettenbacher Kasten. Ein Kopfball schlug als Bogenlampe hinter Jettenbachs Keeper Manuel Bliemhuber ein. Der Unparteiische sah zuvor aber ein Rempeln des Soyener Spieler. Fortuna u.a. auch durch die Caps von Thomas Loose und des Berichterstatters am Platz vertreten, zeigte sich gnädig. Die Spielvereinigung versuchte durch lange Bälle in die Spitze die Probleme im Mittelfeld zu kaschieren. Erste Abschlüsse durch Wieser und Fischer (sprang ein) gingen jedoch deutlich über den Soyener Kasten. Auch die Gäste hatten Probleme in den Strafraum der Jettenbacher einzudringen und probierten es ebenfalls mit Distanzschüssen, so von Matthias Redenböck. Ein harmloser Schuss von Thomas Haringer, bedeutete dennoch ein Problem für Soyen`s Keeper Maximilian Huber. Helle Aufregung dann in der 35.Minute, als Wieser im Mittelfeld von hinten gefoult wurde und mehrmals laut aufschrie sowie die Hände auf den Boden haute. Der Schiedsrichter sah nur eine Zeitstrafe für Soyen`s Kapitän Thomas Probst, für Wieser war die Partie zu Ende. Für ihn kam Dominik Dittrich in die Mannschaft. Da spielerisch bei beiden Teams nur wenige Lichtblicke zu verzeichnen waren, sorgte Jettenbach`s Coach Dan Cuedan wenigstens für einen Lacher, als er einen Einwurf für einen seiner Spieler übernahm. Erst nach einem kurzen Zögern, merkte der Unparteiische den „falschen Wurf“. Ansonsten war bis zum Pausenpfiff wenig los. Strafraumszenen waren Mangelware und als Fischer einmal in den Gästestrafraum eindrang, kam ihm Dominik Dittrich in die Wege. Das torlose Spiel riss keinen vom Hocker.
Nach dem Wiederanpfiff übernahmen zuerst die Gäste das Kommando auf dem Platz. Sie agierten zielstrebiger als die Törring-Elf und Jettenbachs Keeper Manuel Bliemhuber stand mehrmals im Brennpunkt. Er ließ sich weder von Redenböck, noch von Tim Eder, wie auch von Pascal Ridinger überinden, dessen Schuss er aus dem Dreieck fischte. Erste Jettenbacher Spieler hatten Konditionsprobleme, als Jettenbach`s Alleinunterhalter im Sturm Dominik Fischer in der 53.Minute, den Gästekeeper Maximilian Huber, der zu weit vor seinem Tor stand, vernaschte. Sein Distanzschlenzer ins verlassene Tor sehenswert und der verdiente Lohn für seinen couragierten Gesamtauftritt. Doch vom Wiederanpfiff weg, die kalte Dusche. Noch in der Jubelphase passte man nicht auf und auch Keeper Bliemhuber, der ansonsten wieder eine starke Leistung zeigte, ließ sich von Soyens Matthias Redenböck überraschen. Der Schuss fast von der Torauslinie schlug zu aller Überraschung im kurzen Eck ein. Für Thomas Haringer, der sich als zweiter Offensivspieler nie durchsetzen konnte und auch deutliche Luftprobleme hatte, kam Dominik Precht ins Spiel. Aber auch dieser konnte keine Akzente setzen (nach nur 25 Minuten erfolgte der Rückwechsel), so dass Fischer der Alleinunterhalter im Sturm blieb. Als dieser einen weiteren Distanzheber versuchte, war Soyen`s Keeper richtig positioniert. Die Gäste bestimmten das Spiel und so mancher Zuschauer war der Meinung: Es ist nur eine Frage der Zeit, wann der Soyener Führungstreffer fällt!. Doch die Spielvereinigung stemmte sich dagegen, hatte durch den rückgewechselten Haringer noch eine mehr zufällige Führungschance, ehe Jettenbach`s Wirbelwind auf der Trainerbank vom Unparteiischen zuerst mit Gelb und dann mit Rot bedacht wurde. Die Dramatik nahm zu und als Soyen zum 1:2 traf, war Fortuna ein weiteres Mal über den Jettenbacher Sportplatz. Der Unparteiische sah ein Abseitstor. Die Verlängerung brach an und die Gäste trafen mit einen Sonntagsschuss ins Dreieck durch Christoph Fischberger zum vermeintlichen Siegtreffer? Soyens Probst hatte danach noch das 1:3 auf dem Fuß. Bedrängt durch Flavius Cuedan war der Abschluss zu schwach und wurde eine Beute von Bliemhuber. Eine bittere Niederlage zeichnete sich für die Törring-Elf ab, Fischer ging total kaputt vom Platz (Fabian Bruckmaier kam dafür), ehe Fortuna sein ganzes Füllhorn über die Feulner-Truppe vergoß. Die Spielvereinigung – großes Lob – gab nicht auf und kam durch den clever agierenden Michael Gottwald (ein Schlitzohr sonders gleichen) noch zu zwei Abschlussmöglichkeiten. Die erste, ein zentraler Freistoß aus 17 mtr. durch Flavius Cuedan landete an der Unterkante der Latte. Pech sagt man dazu! Die zweite war dann ein Elfmeter, praktisch mit dem Schlusspfiff, denn das Spiel wurde anschließend nicht mehr angepfiffen. Kapitän Patrick Feulner übernahm die ganze Last der Verantwortung- man merkte es ihm beim Gang zum Punkt an- meisterte diese aber souverän und sicherte seiner Mannschaft durch den verwandelten Strafstoß einen wertvollen Punkt.
Fazit:
Die Spielerdecke für eine erste Mannschaft ist bei der Spielvereinigung dünn. Wenn dann aus unterschiedlichen Gründen 50 Prozent des Kaders ausfallen, darf man sich nicht wundern, wenn es gegen Soyen nicht zu einem (Heim) Sieg reicht. Zwar versuchte jeder der mitwirkenden Spieler sein Bestes (die Bereitschaft, der Wille alles positiv) zu geben, aber der Unterschied ist einfach zu sehen. Will man die A-Klasse ein weiteres Jahr halten, muss sich einiges ändern. Einstellung, Disziplin und Trainingsfleiß sind dabei an vorderster Stelle zu nennen. Denn eines muss der Mannschaft bewusst sein: es werden andere Kaliber als Soyen in den nächsten Spielen warten!
Jettenbach – 12.August 2023