Herbsttristesse statt goldener Oktober

Böser Ausrutscher im Heimspiel gegen Maitenbeth 2

Es hätte eine entspannte Winterpause für die Fußballer der Spielvereinigung werden können. An der Tabellenspitze in der B-Klasse thronen, den gewünschten Wiederaufstieg vor Augen im Weihnachtsnest. Leider Utopie nach den Spielen in Höslwang und nunmehr auch zu Hause gegen den im unteren Tabellendrittel stehenden FC Maitenbeth 2. Die Gäste holten sich wie im Hinspiel drei Punkte und diese sogenannte Maximalausbeute, dürfte der Zweiten der B12-Mannschaft, wenn überhaupt nur gegen wenige Mannschaften gelingen. In Jettenbach profitierte die Mannschaft von Trainer Max Burwick von einer der frühesten roten Karten in der Geschichte des Jettenbacher Fußballs und von einer Leistung der Törring-Elf die derzeit einfach nicht ausreicht, um die eigenen Erwartungen und auch die der Zuschauer zu erfüllen.

Die Spieldaten:

Ergebnis: 1:2 (0:2)

Torschützen:

SpVgg: Dominik Fischer (83.Min.)

FC Maitenbeth 2: Lukas Mitter (6.Min.-Elfmeter), Lukas Wiesenburger (22.Min.)

Zuschauer: 50

Schiedsrichter: Klaus Seidl, SV Waldhausen

Gelbe Karten:

SpVgg: Patrick Wieser, Patrick Feulner, Florian Asanger;

FC Maitenbeth 2: Florian Wilhelm, Josef Lanzl; 

Besonderheiten:

Rote Karte für Thomas Mittermaier, SpVgg in der 5.Minute wegen Torraub;

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach:

Josef Manstetter, Michael Gottwald, Sebastian Stephan, Thomas Mittermaier, Florian Asanger, David Schmalzgruber, Sebastian Gottwald, Patrick Feulner (C), Patrick Wieser, Dominik Fischer, Florian Mittermaier (ab 80.Min. Stefan Wasylaszcuk);

Trainer: Matthias Schmid

FC Maitenbeth 2:

Michael Hirt, Matthias Fruth, Josef Grasser (ab 68.Min. Max Burwick), Leonhard Kerscher, Florian Wilhelm, Lukas Mitter (C) (ab 46.Min.Iyad Hussein), Lukas Wiesenberger (ab 52.Min. Andreas Wilhelm), Philipp Leitner, Tilman Meier, Sebastian Walbrunn, Josef Lanzl;

Trainer: Max Burwick

Spielbericht:

Vorab: Man verliert als Mannschaft gemeinsam und man gewinnt als Mannschaft gemeinsam. Dieses Fußballer-Credo ist unumstößlich! Jettenbach`s Keeper Josef Manstetter hatte zwar bei beiden Gegentreffern und indirekt auch bei der roten Karte für Thomas Mittermaier seine Hände bzw. Füße kräftig dabei. Aber die Pleite einzig und allein an ihm festzumachen ist zu billig. Denn auch mit 10 Spielern hatte die Schmid-Truppe genügend Chancen um das Spiel zu drehen oder zumindest ein Remis zu holen.

Nach der unnötigen Niederlage mit dürftiger Leistung in Höslwang, konnte es für die Spielvereinigung im Heimspiel gegen Maitenbeth 2 nur heißen: Revanche für die Vorrunden-Niederlage und drei Punkte für den Aufstiegskampf. Das Vorhaben wurde bereits nach fünf Minuten und einer vorangegangenen ersten Topchance für Abwehrmann Sebastian Stephan (aus 5 mtr. mit dem falschen Fuß daneben) stark durchkreuzt. Bei einer Flanke in den Strafraum griff Keeper Manstetter bei einem Gedränge von Spielern nicht energisch genug zu und der abprallende Ball wurde von einem Gästespieler auf das verlassene Jettenbacher Tor gespielt. Thomas Mittermaier erinnerte sich fatalerweise an seine Torhüterqualitäten und holte die Kugel mit einen Panthersprung von der Linie. Ein Reflex eben, der aber laut Regel (diese wurde von einigen Fans heiß diskutiert) eine Doppelbestrafung vorsieht. Rote Karte für Mittermaier, der nur seiner Mannschaft helfen wollte und Elfmeter. Schiedsrichter Klaus Seidl (ehemaliger geschätzter Jettenbacher Trainer) blieb keine Wahl. Dass der Elfmeterball von Lukas Mitter dann glücklich über die Unterkante der Latte den Weg über die Linie fand (Keeper Manstetter hatte noch Halloween-Pech dabei), passte noch zu der ganzen Situation, die noch nicht alle Zuschauer miterlebten. Denn zu Beginn der Begegnung zählte der Berichterstatter ganze 10 Zuschauer, ehe sich nach und nach die Ränge etwas füllten. Auch mit 10 Mann boten sich Feulner und Co. einige Möglichkeiten zum Ausgleich. Die beste davon für Wieser, der nach einen Flankenlauf von Florian Mittermaier an einen Verteidigerbein kurz vor der Linie scheiterte. Die Gäste mit einem Schrägschuss von Wiesenberger ans Außennetz, ehe Manstetter zur tragischen Figur des Spieles wurde. Nach einem Rückpass überlegte er zulange welchen Kameraden er anspielen sollte, Wiesenberger hielt seinen Fuß dazwischen und der Ball landete nach dem Pressball aus 16 mtr. zum 0:2 in den Maschen des Jettenbacher Tores. Ja es gibt solche Tage, wo man am besten nicht aufgestanden wäre. Wer kennt das als Mensch oder Sportler nicht! Das Match ging mit einer Topchance für Florian Mittermaier weiter, der alleine auf Keeper Hirt zustrebte, aber beim Abschluss nicht konsequent genug agierte. Hirt blieb Sieger, hatte im Anschluss zwei Mal das Glück auf seiner Seite, als nach bekanntem Muster – Flankenlauf Florian Mittermaier-Rückpass zwei Bälle von Dominik Fischer nacheinander geblockt wurden. Die beste Chance für den längst fälligen Anschlusstreffer dann erneut für Fischer, dem nach einem herrlichen Chipball von Feulner, alleine vor dem Maitenbether Tor die nötige Ruhe im Abschluss fehlte. In der anschließenden Halbzeitpause hatten die Zuschauer nach einer ersten Halbzeit mit vielen Emotionen viel Diskussionsstoff.

Nach dem Wiederanpfiff bot das Spiel zunächst viel Stückwerk, ehe sich Kapitän Feulner geschickt durchsetzte und sofort abzog. Die Kugel flog über den Kasten. Die Törring-Elf mühte sich, die Überzeugung und die Durchschlagskraft fehlte jedoch. Man hatte sogar Glück, als bei einen der wenigen Gästekonter Tilman Meier die Querlatte traf. Ein 0:3 wäre der frühzeitige Todesstoß gewesen. So aber hatten die Jettenbacher „10“ weiterhin die Möglichkeit in der Partie zu bleiben. Ein Kopfball von Wieser ging drüber, ehe die  Trainerbank der Spielvereinigung (man konnte den Eindruck der Konsternation ob der gespenstigen Stille gewinnen) reagierte und mit Stefan Wasylaszcuk einen frischen Stürmer brachte. Viele Alternativen waren ja nicht auf der Bank, denn mit Mußner und Hyseni fehlten zwei Stützen und auch Michael Wasylaszcuk stand nicht auf dem Spielbericht. Die Einwechslung machte sich zwei Minuten später bezahlt, als der Ball über Wieser und Wasylaszcuk zu Fischer fand und dieser das Spielgerät über die Linie drückte. Die Hoffnung zurück, doch die anschließenden Bemühungen noch zum Ausgleichstreffer zu kommen, blieben unbelohnt. Feulner, einer der wenigen Aktivposten im Team, setzte sich durch, sein Abschluss leider einen Meter zu hoch. Und als Asanger freistehend am Fünfer, der Ball nach einem geblockten Freistoß von Fischer unvermittelt vor die Füße fiel, zeigte sich das derzeitige Dilemma der Spielvereinigung mehr als deutlich. Die Durchschlagskraft, die Überzeugung den Ball mit letzter Konsequenz in die Maschen zu jagen, fehlte auch bei dieser letzten Topchance.

Fazit:

Man verhagelte sich mit dieser Niederlage nicht nur die bisher makellose Heimbilanz, sondern auch eine weitere gute Ausgangsposition. Denn bereits vor den Sonntagsspielen zeigte sich durch die überraschende Niederlage von Höslwang bei der Vogtareuther Zweiten, welche tolle Chance die Schmid-Truppe nach der starken Leistung gegen Edling 2 regelrecht verspielte. Es fehlt vielen Spielern die Zweikampfhärte, der absolute Wille, die Überzeugung und auch der letzte Biss, den man in dieser Klasse benötigt, um etwas zu reißen. Alle fünf bisherigen Saison-Niederlagen waren unnötig. Aber man sollte sich nicht in die eigene Tasche lügen. Die dabei gezeigten Leistungen waren eben zu wenig um als Sieger vom Platz zu gehen. Noch hat man nur eine sehr gute Ausgangssituation verspielt, nicht mehr und nicht weniger. Wenn man aber beim letzten Spiel des Jahres kommenden Samstag 6.11. mit Spielbeginn um 12.30 Uhr bei Babensham 2 – einem weiteren Kellerkind der Tabelle – nicht den Schalter umlegen kann, wird auch dieses Spiel in die Binsen gehen. Schnell aus den (vielen) Fehlern lernen und auf zu neuen Ufern, wünscht man dem Team und seinem Umfeld.        

Jettenbach den 30.Oktober 2021

Peter Schillmaier