Elfmeter entscheidet knappes Spiel
Spielvereinigung gewinnt in Ramerberg und bleibt vorne mit dabei
Vier Tage nach der unglücklichen Last-Minute-Elfmeter Niederlage in Pittenhart, hatte die Törring-Elf in Ramerberg stark zu kämpfen, um drei äußerst wichtige Punkte mit nach Hause an den Inn zu nehmen. Dass die Begegnung gegen Ramerberg, wie Pittenhart im Tabellenkeller der B-Klasse 3 angesiedelt, kein Spaziergang werden wird, war bereits vor Spielbeginn klar. Die Schmid-Elf, auswärts mit Ausnahme Grünthal bisher mit nicht überzeugenden Leistungen, konnte sich mit dem Sieg auf Tabellenplatz 2 vorarbeiten. Die Partie kein Gaumenschmaus für die Fans, aber darauf kommt es derzeit nicht an. Wichtig sind einzig und allein die Punkte. Den Dreier sicherte ein nervenstarker Maxi Mußner vom Punkt aus. Nach drei verschossenen Elfmetern in den vergangenen Spielen, sollte nicht nur dieses Erfolgserlebnis, sondern auch der hart umkämpfte Sieg, der Mannschaft weiter Selbstvertrauen für die zukünftigen (Haag/Edling2/Höslwang) schweren Aufgaben in den verbleibenden Spielen bis zur Winterpause geben.
Die Spieldaten:
Ergebnis: 1:2 (0:0)
Torschützen:
SV Ramerberg 2: Johannes Zoßeder (46.Min.)
SpVgg Jettenbach: Dominik Fischer (55.Min.), Maxi Mußner (82.Min.)
Zuschauer: 40
Schiedsrichter: Barisa Zilic, TSV 1864 Haag
Gelbe Karten:
SV Ramerberg 2: Florian Berger
SpVgg Jettenbach: Dominik Fischer, Florian Mittermaier, Florian Asanger;
Aufstellungen:
Lukas Artemiak, Martin Baumann, Michael Mayer (ab 58.Min.Quirin Stangassinger), Michael Sewald (ab 18.Min.Domenikus Hennrich), Alexander Kirchlechner, Konrad Steffinger (C), Philipp Greißl, Florian Berger, Tristan Steinbeiß, Johannes Zoßeder, Florian Weiderer (mit Rückwechsel)
Trainer: Benedikt Weber
SpVgg Jettenbach:
Josef Manstetter, Florian Asanger, Michael Gottwald (ab 49.Min. Maxi Mußner), Sebastian Stephan, David Schmalzgruber, Patrick Wieser, Sebastian Gottwald, Michael Wasylaszcuk (ab 61.Mathias Schmid), Patrick Feulner (C), Dominik Fischer (ab 88.Min. Michael Geisberger), Florian Mittermaier; (mit Rückwechsel)
Trainer: Matthias Schmid
Spielbericht:
Nicht viele Jettenbacher Fans fanden an einen herrlichen Spätsommertag den Weg nach Ramerberg. Mit dabei Helmut Kern, Thomas Loose und Franz Mußner (Fahrgemeinschaft) sowie Josef Wieser und Peter Heindl. Die treuesten der Treuesten also. Sie sahen in der ersten Spielhälfte einen zögerlichen Beginn beider Teams. Auf den unebenen Platz blieben klare Torchancen in den ersten zwanzig Minuten sozusagen Mangelware. Einzig und allein ein Doppelabschluss von Stürmer Dominik Fischer aus 16 mtr. schaffte den Eintrag in das Notizbuch des Berichterstatters. Ansonsten spielte sich das Geschehen zum Großteil im Mittelfeld ab. Ob Schiedsrichter Barisa Zilic ein Einsehen hatte, als er bei idealen Wetterverhältnissen und 23 Grad dennoch zu einer Trinkpause unterbrach, wird sein Geheimnis bleiben. Im Anschluss fand das Jettenbacher Team auf alle Fälle besser ins Spiel und erarbeitete sich auch eine Vielzahl von Torabschlussmöglichkeiten. Nur unterbrochen von einer Großchance für Ramerbergs Johann Zoßeder, scheiterte alleine vor Keeper Manstetter mit einen versuchten Beinschuss am Jettenbacher Schlussmann (brachte seine Hax`n rechtzeitig zusammen, so dass der Ball zwischen Zipf…. und Knie hängen blieb), boten sich der Törring-Elf gleich mehrere gute Chancen für einen Führungstreffer. Insbesondere Florian Mittermaier war bei diesen Angriffen stets beteiligt, hatte aber bei den Abschlüssen nicht das richtige Timing und auch kein Glück. Entweder scheiterte er an Keeper Lukas Artemiak oder an Abwehrbeinen oder an den Gedanken, wie versenken? Auch der im Sturm aufgebotene und fleißige Michael Wasylaszcuk hatte eine gute Möglichkeit. Es fehlten bei einer Grätsche die berühmten Zentimeter. Auch Fischer (traf aus guter Position den Ball nicht) und Wieser (Außennetz) hatten ebenfalls gute Chancen. Die Törring-Elf in dieser Phase des Spieles deutlich überlegen. Die Belohnung fehlte und so kamen die Gastgeber in der Endphase der ersten Halbzeit auch zu ihren Möglichkeiten. Zoßeder (abgefälschter Schuß) und jeweils nach einer Ecke durch Kopfbälle von Philipp Greißl. Hier machte Jettenbachs Defensive den Ramerberger Angreifern den Abschluss zu leicht. Der torlose Pausenstand etwas glücklich für die Gastgeber, denn die Chancenvielzahl lag auf Jettenbacher Seite.
Kurz nach dem Wiederanpfiff war die Truppe um Kapitän Patrick Feulner ebenfalls nicht im Bilde. Der erste Angriff der Gastgeber führte zum 1:0 durch Zoßeder, den auffälligsten Stürmer der Ramerberger. Er hatte auf Zuspiel von Robin Friedl leichtes Spiel und setzte die Kugel aus 11 mtr. komplett freistehend in die lange Ecke. Danach einige Zeit etwas Durcheinander im Jettenbacher Abwehrverbund. So musste Asanger fast zu einer Notbremse (Sebastian Stephan war noch dabei, deshalb nur die gelbe Karte) greifen, um nach einem Missverständnis nicht Zoßeder alleine auf das Jettenbacher Tor zustreben zu lassen. Und letztlich verhinderte der an diesen Tag gut aufgelegte Manstetter das 2:0, als er einen Freistoß von Greißl mit einer Glanzparade an die Latte lenkte. Etwas überraschend in dieser Spielsequenz der Ausgleich durch Fischer. Als Wasylaszcuk im Strafraum in die Zange genommen wurde, herrschte kurze Zeit etwas Verwirrung bei beiden Mannschaften (Elfer-Pfiff ja oder nein). Schiedsrichter Zilic ließ weiterspielen, Fischer erkannte und reagierte bei dieser Situation am schnellsten und setzte den Ball ins lange Eck. Ein verdienter Lohn für seine stetige Untriebigkeit im Ramerberger Strafraum. Das war Haarscharf an einen Elfmeter vorbei, so Zuschauer Franz Mußner, als Patrick Wieser im eigenen Strafraum ein Foul an Steinbeiß unterlief. Der Schiri ließ weiterspielen. Danach wieder viel Flaute im Spiel, die Jettenbacher Angriffe zu durchschaubar und auch ohne Durchsetzungsvermögen. Zudem bauten wieder einige Mittelfeld- und Sturmakteure längere Verschnaufpausen ein, einzig David Schmalzgruber hatte immer wieder seine „langen“ Füße im Spiel und störte damit viele Angriffe der Gastgeber bereits im Vorfeld. Auch Joungster Michael Gottwald machte seine Sache gut. Dennoch musste Keeper Manstetter gegen Friedl einen erneuten Rückstand verhindern. So deutete viel daraufhin, dass die Begegnung auf ein Remis hinsteuerte, ehe Sebastian Gottwald seinen „Turbo“ entdeckte. Wie ein Tornado preschte er von der Mittellinie mit dem Ball in den Gästestrafraum, um dort abgeräumt zu werden. Die Gastgeber sahen in Gegensatz zu Schiri Zilic ein reguläres Zweikampfverhalten. Zilic deutete dagegen auf den Punkt und das Triumvirat auf der Zuschauerbank (Kern, Loose, Mußner) rätselte über den Schützen. Oldi Maxi Mußner schnappte sich das Spielgerät, übernahm Verantwortung (so soll es auch sein) und erlöste Mannschaft und Fans von einen Elfmeterkomplex. Artemiak roch zwar die Ecke, konnte den platzierten Schuss jedoch nicht mehr erreichen. Danach eine Endphase mit offener Ramerberger Abwehr. Aber weder der eingewechselte Michael Geisberger (zwei Top-Konterchancen mit einmal offenem Tor) noch der für Coach Schmid rückgewechselte Wasylaszcuk (Grätsche nach Flanke von Wieser direkt auf den Torwart) konnten das erlösende dritte Tor erzielen. Schiri Zilic machte es spannend, als er zwei Minuten Nachspielzeit anzeigte, fünf Minuten spielen ließ und dann noch einmal eine Minute Nachspielzeit anzeigte. Ansonsten gut leitend, sicher eine merkwürdige Zeitspanne und Regelauslegung! Als Ramerbergs Steinbeiß die letzte Chance der Gastgeber aus der Distanz versemmelte, konnte die Jettenbacher Zuschauerbank den letzten Schluck aus der Pulle nehmen.
Fazit: Es war kein Spiel der Extraklasse der Schmid-Truppe, aber Kampf und Einsatz stimmte. Man muss einfach weiter an den Schwachstellen arbeiten und sich Spiel für Spiel verbessern. Wichtig waren in Ramerberg einzig und allein die drei Punkte. Denn ansonsten wäre man vor dem richtungsweisenden Gastspiel beim TSV Haag (Samstag 2.10.2021-um 14.00 Uhr) im knappen Kopf-an Kopf-Rennen (siehe Tabelle) doch etwas ins Hintertreffen geraten. Die Traditionsmannschaft aus Haag, die nach einigen turbulenten Jahren (mehrere Abstiege bis in die C-Klasse) wieder nach oben will, gehört ja mit zu den härtesten Rivalen um die Aufstiegsplätze. Zuletzt verspielten sie beim 3:3 in der Schlussphase gegen die Grünthaler Zweite einen 3:0 Vorsprung. Dies wird ihnen vermutlich kein zweites Mal passieren.
Ramerberg, den 26.September 2021
Bericht: Peter Schillmaier