Acht schläfrige, unkonzentrierte Minuten mit 3 Gegentreffern

Spielvereinigung bei Favorit Oberndorf ohne reelle Chance

Über eine Stunde leistete die ersatzgeschwächte Törring-Elf den Gastgebern starken Widerstand. Dann kosteten individuelle Fehler ein besseres Ergebnis. Denn bis zur 65.Minute stand es nur 1:0 für Oberndorf und mit etwas Glück – Freistoß Kufner ans Lattendreieck – wäre sogar ein ausgeglichener Spielstand möglich gewesen. Der Sieg der Gastgeber verdient. Denn sie waren über die gesamte Spieldauer die bessere Elf, hatten unzählige Torchancen, scheiterten aber immer wieder am besten Jettenbacher an diesem tristen Sonntag-Nachmittag Keeper Michael Wasylaszcuk, an einer vielbeinigen Abwehr oder an ihrer Abschlussschwäche selbst. Die Spielvereinigung konnte in der Offensive nur ganz, ganz wenige Akzente setzen. Die nötigen Punkte für den Klassenerhalt müssen sich Feulner und Co. gegen andere Mannschaften holen. Nach der schweren Heimpartie gegen den aktuellen Tabellendritten SC Rechtmehring (Samstag 19.10. um 15.00 Uhr mit BFV-Ehrung zum 75-jährigen Jubiläum der SpVgg) stehen die Partien in Babensham, gegen Waldhausen und in Albaching bis zum Vorrundenende an. In diesen Spielen heißt es dann Farbe zu bekennen! Denn dies sind alles Gegner auf Augenhöhe oder mit derselben Kragenweite, so zumindest nach dem aktuellen Tabellenstand. 

Die Spieldaten:

Ergebnis: 4:0 (1:0)

Torschützen:

DJK SV Oberndorf: Stefan Hundschell (44.Min.), Maximilian Eberl (65.Min.), Christoph Pfeilstetter (68.Min.), Hans Müller (73.Min.)

SpVgg Jettenbach: Fehlanzeige

Zuschauer: 50

Schiedsrichter: Eingeteilt: Björn Zimmermeier, FC Finsing; Tatsächlich an der Pfeife?

Gelbe Karten:

DJK SV Oberndorf: Fehlanzeige

SpVgg Jettenbach: Patrick Feulner, Gerfried Friedrich

Besonderheiten: Fehlanzeige – bis auf eine Situation. Der eingewechselte Gerry Friedrich sah nach nur einer Minute und keinem einzigen Ballkontakt die gelbe Karte. Er musste zur Unterbindung eines Konters an der Mittellinie ein taktisches Foul begehen. 

Aufstellungen:

DJK SV Oberndorf:

Matthias Schwarz, Maximilian Eberl (ab 75.Min. Andreas Sattler), Maximilian Schussmüller, Christoph Pfeilstetter (C), Andreas Schwinghammer, Stefan Hundschell, Christoph Bauer, Adrian Lechner, Hans Müller, Matthias Pfeilstetter, Franz Kinstetter, 

Trainer: Thomas Achatz

SpVgg Jettenbach:

Michael Wasylaszcuk, Florian Asanger, Sergiu Iuga, Anton Hannak, Patrick Wieser, David Schmalzgruber (ab 75.Min. Gerry Friedrich)), Michael Gottwald, Sebastian Gottwald, Maximilian Mußner (ab 22.Min. Marian-Dorel Stanciu – ab 82.Min. Dominik Dittrich), Raphael Kufner, Patrick Feulner (C) (ab 87.Min. David Schmalzgruber-Rückwechsel);

Trainer: Dan Cuedan

Spielbericht:

Jedes Spiel beginnt bekanntlich mit dem Spielstand 0:0 (5 Euro fürs Phrasenschwein), dennoch waren die Erwartungen, zumindest der Jettenbacher Fans, beim Gastspiel in Oberndorf nicht allzu hoch. Der Vorjahreszweite (am letzten Spieltag vom TV Kraiburg überholt und dann in der Relegation um den Aufstieg gescheitert) will auch in dieser Saison um den Titel mitspielen und wird dies trotz starker Konkurrenz (Reichertsheim 2, Rechtmehring, Maitenbeth, Schwindegg) auch tun. Beim Gastspiel der Törring-Elf waren die Gastgeber klarer Favorit. Letztlich wurde die Achatz-Elf ihrer Rolle auch gerecht. Trainer Dan Cuedan einmal mehr mit großen Personalproblemen. Es fehlten die Mittermaier-Brothers (herzliche Gratulation an Thomas und seiner Frau zum zweiten Kind – ein Mädchen), es fehlten auch Besnik Hyseni sowie Patrick Pauly, Lukas Beham und Erasmus Kurtz. Die Bank deshalb nur äußerst spärlich besetzt. Und bereits nach zwanzig Minuten war der Jettenbacher Coach gezwungen Stürmer Maxi Mußner (Rippenprobleme aus dem Spiel gegen Haag) gegen Marian-Dorel Stanciu zu ersetzen. Eine weitere Schwächung des Teams. Die Oberndorfer von Beginn an im Vorwärtsgang. Die Spielvereinigung zog sich weit zurück, verdichtete die Abwehrreihen, ohne jedoch Chancen für die Gastgeber verhindern zu können. So war Michael Gottwald bei einem Flankenball einen Tick eher am Ball als Hans Müller und verhinderte somit die Führung der Gastgeber, die in der Folgezeit spielbestimmend waren und weitere Chancen auf den Führungstreffer hatten. Weite Einwürfe von Stefan Hundschell und gefährliche Ecken und Flanken von Andreas Schwinghammer sorgten stets für Gefahrenmomente im Jettenbacher Strafraum. Die offensivstärkste Mannschaft der Liga (nunmehr 29 Treffer in 8 Spielen) scheiterte aber immer wieder an Schlussmann Michael Wasylaszcuk. Kapitän Christoph Pfeilstetter, Hans Müller, Stefan Hundschell, Franz Kinstetter und Michael Schussmüller waren per Kopf und Fuß schon am Verzweifeln, ehe Stefan Hundschell einen Flankenwechsel freistehend annehmen konnte und im Anschluss aus 8 mtr. ins Schwarze traf. Bitter für die Törring-Kicker, die nicht aufpassten und eine Minute vor dem Pausenpfiff den Gegentreffer schlucken mussten. Die Führung für die größeren und robusteren Gastgebern dennoch verdient, denn die Spielvereinigung hatte ganze zwei Abschlüsse. Und diese waren zudem ungefährlich. Iuga jagte einen 30 mtr. Freistoß hoch über das Tor, bei einem Vorstoß von Asanger konnte sich Stanciu (ein neutraler Zuschauer: der ist doch aus der AH) nicht durchsetzen. Der Unparteiische (wer auch immer) sah bei dem Zweikampf im Strafraum kein Foul, war aber auch bei einigen anderen Aktionen mehr auf der Seite der Gastgeber.

Mit etwas mehr Elan und Drang nach vorne kam die Feulner-Elf aus der Kabine. Fünfzehn Minuten war das Spiel ausgeglichen und mit zwei Topchancen für einen Treffer. Feulner schickte Asanger in die Gasse, dieser stand dann frei vor Keeper Schwarz, brachte aber beim Abschluss keine Wucht hinter den Ball. Heraus kam mehr eine Rückgabe als ein Torschuss. Wesentlich enger für die Gastgeber wurde es dann bei einem 25 mtr. Freistoß von Kufner, der den Ball ans Lattendreieck zirkelte. Nach einer Stunde Spielzeit übernahm der Gastgeber wieder das Spielgeschehen. Zuvor scheiterte Eberl nach einem von vielen (durchschaubaren) Flankenwechsel an Keeper Wasylaszcuk und Lechner setzte einen Distanzschuss knapp über das Tor. Auch Bauer verfehlte bei einer Grätsche nur knapp das Spielgerät. Die Überlegenheit der Gastgeber sollte sich in der Folgezeit dann dennoch auszahlen. Die Spielvereinigung half dabei aber kräftig mit. Nachdem Wasylaszcuk einen Ball von der Brust abprallen ließ, konnte im Anschluß Schwinghammer frei flanken und Eberl nutzte den Tiefschlaf von Kapitän Feulner zum 2:0. Schwinghammer, der alle Ecken und Freistöße seiner Mannschaft, ob von rechts oder von links trat, bereitete zwei Minuten später auch das 3:0 vor. Seine Flanke aus dem Halbfeld wurde per Kopf verlängert und am hinteren Pfosten stand dann Pfeilstetter frei und ungedeckt. Der Abschluss für den Oberndorfer Kapitän nur noch Formsache. Und auch dem 4:0 ging ein grober Fehler von Asanger im Mittelfeld voraus. Im Vorwärtsgang vertändelte er das Spielgerät, der anschließende Steilpass fand Hans Müller und dieser verwandelte eiskalt hoch ins lange Eck. Die Messe war gelesen und das über weite Strecken einseitige Spiel entschieden. Die Gastgeber mit weiteren Abschlussmöglichkeiten für Bauer. Zählbares sprang dabei nicht mehr heraus. Auf der Gegenseite verbrachte Keeper Schwarz einen mehr als ruhigen Nachmittag. Keinen einzigen Eckball konnte sich die Spielvereinigung erspielen und es gab auch keinen einzigen Torschuss mehr.                 

Fazit:

Obwohl ohne Goalgetter Daniel Lindlmeier (5 Saisontore – wie vor dem Spiel auch seine Mitspieler Hans Müller und Christoph Pfeilstetter) angetreten, hatten die Gastgeber mit der Spielvereinigung über die gesamte Spieldauer keine Probleme. Der sechste Saisonsieg bei einer Niederlage (4:3 im Derby zu Hause gegen Maitenbeth) und einem Remis (1:1 in Schwindegg) hält die Chancen auf den gewünschten Wiederaufstieg weiter offen. Die Spielvereinigung konnte in der Defensive – von den Aussetzern abgesehen – mit Kampfgeist und Einsatz überzeugen. Im Mittelfeld und im Sturm ging aber fast gar nichts zusammen.

Die Punkte muss man sich – siehe Eingangsworte – gegen andere Gegner holen.

Schwer wird es für die Jettenbacher Offensive auch am kommenden Samstag um 15.00 Uhr in Jettenbach gegen den SC Rechtmehring, der in 8 Spielen erst 3 Gegentreffer schlucken musste. Vielleicht schafft man wie in der Vorsaison auf eigenen Platz eine kleine Überraschung. Das Rückspiel in Rechtmehring wurde ja bekannterweise ein Debakel.

Vor der Partie wird die Ehrung des Bayerischen Fußballverbandes zum 75-jährigen Jubiläum der Spielvereinigung nachgeholt. Es wäre deshalb schön, wenn viele Zuschauer den Weg zum Jettenbacher Sportplatz finden würde. 

Hinweis: Die Damen der SG Jettenbach/Gars treffen am Freitag um 19.30 Uhr im Heimspiel auf die SG Fridolfing/Laufen und würden sich über eine Unterstützung freuen.

Oberndorf, den 13.Oktober 2024

Bericht: Peter Schillmaier