„Lindenstraße“ schlägt Edling

Spielvereinigung mit nächsten (überraschenden) Sieg

Nein, es handelt sich nicht um die frühere Sonntagvorabend-Kultserie der ARD (nur mehr im Archiv oder in der Mediathek zu finden) sondern um die Jettenbacher Lindenstraße, wo u.a. Maxi Mußner und Michael Wasylaszcuk ihr Zuhause haben. Beide Akteure hatten maßgeblichen Anteil am überraschenden Sieg der Törring-Elf gegen den Favoriten und Kreisklassenabsteiger Edling. Der eine – Maxi Mußner – als zweifacher Torschütze, der andere – Michael Wasylaszcuk – als unbezwingbarer Torwart der Spielvereinigung. Insgesamt gewann aber die „Mannschaft“ ein Spiel, das heiß umkämpft war. Letztlich siegte der Wille der Heimelf über die spielerische Klasse des Gastes. In der Tabelle gab es einen Tausch der Plätze. Am Anfang der Begegnung gab es eine Schweigeminute für Burles Christa, am Ende stand ein Sieg der Törring-Elf, der der Mannschaft weiteres Selbstvertrauen geben sollte. Am kommenden Mittwoch, den 9.Oktober um 19.30 Uhr steht in Jettenbach das Nachholspiel gegen den TSV Haag auf dem Spielplan. Ein Schlüsselspiel für die Cuedan-Elf, denn die beiden Siege gegen Soyen und Edling sind nur halb soviel wert, wenn man den Tabellenletzten aus Haag Punkte überlässt. Denn in den darauffolgenden Spielen muss man gegen Oberndorf (Auswärts Sonntag 13.10. um 14.00 Uhr) und gegen Rechtmehring (Heim 19.10. um 15.00 Uhr mit BFV-Ehrung) ran. Beides Titelaspiranten um den Aufstieg und im Normalfall eine Kragenweite zu hoch für Feulner und Co. 

Die Spieldaten:

Ergebnis: 2:0 (1:0)

Torschützen:

SpVgg Jettenbach: Maximilian Mußner (33./63.Min.)

DJK SV Edling: Fehlanzeige

Zuschauer: 60

Zeitgleich traten die SG-Damen im Lokalderby beim SV Waldhausen an, wo der andere Teil der Jettenbacher Zuschauer anwesend war. Eine Überschneidung, die man zukünftig vermeiden sollte.

Schiedsrichter: Jürgen Reinelt, VFL Waldkraiburg

Trat in einigen Szenen als Mediator auf und beruhigte dadurch die eine oder andere hektische Situation. Läuferisch allerdings himmelweit weg. Lag auch in der einen oder anderen Situation mit seinen Pfiffen nicht richtig. Dennoch hatte er die Begegnung im Griff.

Gelbe Karten:

SpVgg Jettenbach: Sergiu Iuga, Anton Hannak, Marian-Dorel Stanciu;

DJK SV Edling: Paul Golla, Tobias Spötzl, Christoph Schex;

Zeitstrafe: Christoph Schex (90.+3.Min.)

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach:

Michael Wasylaszcuk, Florian Asanger, Sergiu Iuga, Sebastian Gottwald, Michael Gottwald, David Schmalzgruber, Besnik Hyseni (ab 60.Min. Thomas Mittermaier), Patrick Wieser, Maximilian Mußner, Raphael Kufner (ab 85.Min. Anton Hannak), Patrick Feulner (C) (ab 90.+3.min. Lukas Beham);

Trainer: Dan Cuedan

DJK SV Edling:

Julian Gnatzy, Lukas Fenzl (ab 65.Min. Alexander Färber), Cedric Mayr, Manfred Lis, Tobias Spötzl (C), Johannes Grandl (ab 65.Min. Paul Golla), Daniel Färber, Philipp Merkl, Georg Helm, Niclas Schwarz (ab 46.Min. Christoph Schex), Damir Bazina;

Trainer: Rico Altmann

Spielbericht:

Eine hohe Hürde stand nach dem Auswärtssieg in Soyen für die Törring-Elf auf dem Programm. Der Kreisklassenabsteiger aus Edling (Heimatort des früheren Jettenbacher Spielers Manfred Nowack – 60ziger Jahre) gastierte in Jettenbach. Das letzte Gastspiel der Edlinger Erste in Jettenbach liegt eine halbe Ewigkeit zurück. Zuletzt spielte die Törring-Elf in der Saison 2021/2022 in der B-Klasse gegen die Edlinger Zweite. Es ging um den Aufstieg unserer Mannschaft in die A-Klasse. Man siegte sowohl im Heimspiel (5:0) wie auch im Auswärtsspiel (2:1- beide Tore Egzon Behrami). Das es nunmehr zu einem Sieg gegen die erste Edlinger Elf kommen würde, damit durfte man nicht rechnen. Die Edlinger erwischten keinen guten Saisonstart (2 Siege gegen Albaching und Haag – 3 knappe Niederlagen gegen Maitenbeth, Reichertsheim und Schwindegg), waren aber trotz des Fehlens ihres Kapitän Philipp Bacher (Rotsperre im Spiel gegen Haag), dennoch der klare Favorit vor der Begegnung. Spielvereinigung-Coach Dan Cuedan nahm gegenüber dem Spiel in Soyen nur eine Veränderung vor. „Jungvater“ Raphael Kufner kam für Anton Hannak in die Mannschaft.

Die Gäste erwischten bei nasskaltem Wetter im Flutlichtspiel den besseren Start. Die Elf von Trainer Rico Altmann war agiler und damit auch tonangebend. Nach ersten Halbchancen für die Gäste, musste Keeper Wasylaszcuk ein erstes Mal per Fuß zur Seite klären, ehe seine Wade den Führungstreffer der Gäste verhinderte. Niclas Schwarz stand nach einer nicht gegebenen Abseitsstellung und anschließender Flanke alleine vor der Jettenbacher Kiste, konnte aber den „Wasy“ aus 5 mtr. nicht bezwingen. Die Feulner-Elf, die im Mittelfeld keinen Zugriff fand, kam nur langsam in die Gänge. Kufner ans Außennetz und ein Distanzschuss von Schmalzgruber waren erste Abschlüsse, die aber keine Gefahr darstellten. Als die Zuschauer ein Foul an Kufner im Gästestrafraum sahen, gab der Unparteiische, der die Situation von der Mittellinie aus beurteilte, einen Freistoß für die Edlinger-Elf. Die Cuedan-Elf tat sich weiterhin schwer. Zu wenig Bewegung und zu lasches Zweikampfverhalten (man war meistens zu weit weg vom Gegenspieler) führten zu einer weiteren Edlinger Großchance. Tobias Spötzl jagte die Kugel aus 8 mtr. freistehend in den Wald. Nur gut, dass die Gäste keinen Torjäger in ihren Reihen hatten. Paul Golla ist mit 2 Treffern ihr bisher bester Mann im Abschluss. Die Gäste wirkten in der Spielanlage reifer und mussten dennoch einen umjubelten Treffer der Spielvereinigung schlucken. Nach gut einer halben Stunde ertönte die Stimme von Sprecher Koni Mittermaier (der Sechzger feierte kürzlich seinen Sechzigsten): Tor für Jettenbach durch Maximilian Mußner! Vorangegangen war ein Konter durch Raphael Kufner, der alleine den seitlich mitgelaufenen Mußner übersah, deshalb selbst abschloss und aus kurzer Entfernung an Edlings Keeper Gnatzy scheiterte. Den abprallenden Ball schoss dann Mussner reaktionsschneller als die Gästespieler in die Maschen. Bis zum Halbzeitpfiff tat sich dann bei Vorteilen für die Gäste in den beiden Strafräumen nichts mehr Nennenswertes. Die knappe Pausenführung für die Spielvereinigung auf Grund des Spielverlaufes etwas schmeichelhaft.

Die erste Chance nach dem Wiederanpfiff dann für die Gastgeber, als Kufner kurz nach der Mittellinie sah, das Edlings Keeper zu weit vor seinem Kasten stand. Sein Abschluss aus gut 45 Meter dann nicht präzise genug. Das können nur die „Sechzger“, so deren Fan und Zuschauer Wolfgang Beham, in Anspielung an die beiden Weitschusstore des Kultverein in der Dritten Liga! Der zur Pause eingewechselte Gästespieler Christoph Schex, fiel dann zum ersten Mal mit einem „Würgegriff“ im Mittelfeld auf. Die gelbe Karte die Folge. Diese sollte sich dann später noch rächen. Der Mann der Lüfte Sergiu Iuga (gewann jedes Luftduell) ärgerte sich anschließend etwas, weil sein Kopfball nach weitem Einwurf von Mußner, nur knapp am langen Pfosten vorbeisegelte. In der Folge Szenenapplaus (nicht nur vom Vater) für Keeper Wasylaszcuk, als er großartig eine sogenannte Hundertprozentige von Fenzl vereitelte. Der Edlinger stand nach einem Steckpass, der die Jettenbacher Abwehr aushebelte, alleine vor dem Keeper. Statt 1:1 stand es nur vier Minuten später 2:0. Michael Gottwald spielte einen Pass in die Tiefe und Maxi Mußner ließ sich aus 16 mtr. nicht zweimal bitten. Kaum zu glauben bei dem Alter, aber der Flachschuss dürfte gefühlte 130 kmh gehabt haben. Trainer Cuedan nahm den etwas undisponierten Hyseni vom Feld, brachte Thomas Mittermaier als Verstärkung für die Defensive. Und diese hatte in der Folge Schwerstarbeit zu verrichten. Denn die Gäste erspielten sich mehr und mehr Feldvorteile. Allerdings fehlte die Durchschlagskraft, die Abschlüsse das eine oder andere Mal zu überhastet und ohne Gefahr für die Jettenbacher Kiste. Abwehrchef Iuga forderte von seinen Kameraden cleverer zu spielen. Dennoch hatte die Defensive mehrere heikle Situationen zu überstehen. Aber sie konnte sich auf Keeper Wasylaszcuk verlassen, der wie eine Brandmauer im Tor stehend, nichts zuließ. Die Schlussphase der Begegnung immer hektischer und mit einer 7-minütigen Nachspielzeit? Trainer Cuedan nahm durch mehrere Wechsel einige Zeit von der Uhr, ein Konter in Überzahl wurde durch die Spielvereinigung wurde nicht sauber zu Ende gespielt. Es gab noch Gelb für Iuga (Ball weg) und Stanciu (Freistoßblockade) sowie für die Jettenbacher Bank, einen bösen Tritt gegen Kufner (musste einiges einstecken – das Baby wird die Wunden des „Bixnmachers“ schnell heilen), die Ampelkarte für Schex wegen Meckerns und eine letzte Chance für Niclas Schwarz, ehe der erlösende Schlusspfiff fiel und drei weitere Punkte auf dem Konto verbucht werden konnten.

Fazit:

Obwohl die Gäste spielerisch besser waren, und auch wesentlich mehr Spielanteile hatten, verdiente sich die Feulner-Elf die Punkte durch den unbedingten Willen, den gezeigten Kampfgeist und auch mit einer gewissen Effizienz beim Abschluss. Je oller desto toller, das Fazit für „MM“ an diesem Abend. Es war ein schwer erkämpfter Sieg aller Akteure, dessen Strapazen sich aber gelohnt haben. Der Absteiger aus Edling war ein anderes Kaliber als Soyen. Aber im Fußball ist halt alles möglich. 3 Punkte für die Jettenbacher Fußballseele und ein gelungener Abschiedsgruß für die Christa, die am Vormittag auf dem Gemeindefriedhof in Rechtmehring ihre letzte Ruhe fand. 

Jettenbach – 4.Oktober 2024

Bericht: Peter Schillmaier