Heimspiel eines Bauernbuben

Kabarettist und Entertainer Werner Meier begeistert Jettenbach

Als alter Bekannter fühle er sich, bekundete der Kabarettist und Entertainer Werner Meier dem Publikum. Vor ziemlich genau 25 Jahren hatte der heute 71 Lenze Zählende einen Auftritt bei der Spielvereinigung. Anlass war seinerzeit die 50-Jahr-Feier. „Heuer feiert‘s Ihr des 75-Jährige und ich bin da“, entsprang es den Lippen des Stargastes. Das schelmische Lächeln des jugendlich wirkendenKünstlers blieb niemandem verborgen. Ganz schön „Bammel“ hatten die Organisatoren des Unterhaltungsabends um Peter Schillmaier. Sehr schleppend verlief der Kartenvorverkauf und die bange Frage blieb, ob die Jettenbacher Mehrzweckhalle ausreichend gefüllt werden würde. Mit den 150 Gästen wurde aber das angepeilte Ziel dann sogar leicht übertroffen. Scharfsinnig und mit viel Hirnschmalz. Der geborene Landwirtssohn, Bruder von sieben Geschwistern, hat seine Wurzeln im nahen Reichertsheim. Musik und Unterhaltung ist schon Jahrzehnte seine Mission. Der studierte Pädagoge ist auch auf den großen Bühnen unterwegs. Ausgerechnet am Freitag, den 13., gastierte Werner Meier in der Jettenbacher Mehrzweckhalle.

Zu groovigen Gitarrenklängen gab es Liedertexte, die es in sich hatten. Ernährungstrends, wie aus einem Veganer ein Ruganer und in Folge weiterer Entwicklungen ein Fleischianer wird, beleuchtete Meier par excellence. Oft inspiriert durch das allgegenwärtige Internet sind diese Bewegungen manchmal eigenartig.„Nicht selten kommt da ein Haufen Schmarren heraus“, so Werner Meier. Ob der Kuhfladen sich noch warm durch die Zehenzwischenräume drückt und dabei grün gefärbte Füße hinterlässt, oder ob der geschenkte Radiergummi schwarze „Wuzel“ erzeugt. Derart beleuchtet, lösten vermeintlich alltägliche Kleinigkeiten bei den Gästen der Spielvereinigung Jettenbach manchen Brüller aus. Der aggressiv vorgetragene „Kettenhasser“, bezog sich im eigentlichen Sinne nicht auf die Filialbetriebe der vorherrschenden Ketten, sondern den damit verbundenen dramatischen Rückgang der Kleinbetriebe, welcher damit einhergeht. Wieso es manchmal mit dem Kinderwunsch nicht so klappen mag, besang Meier im Lied vom Sepp im World-Wide-Web. Scharfsinnig, mit viel Hirnschmalz gewürzt, zelebrierte er die angebotene „Auslese“ seiner „Best-of-Ever-Werke“.

Auch durften ein paar Zeilen aus seinem jüngsten Buch nicht fehlen. Der Bischof Satowaki und die Kirtahutsch… Nein, halt! Ich glaube, da habe ich etwas durcheinander gebracht. Aber lesen Sie lieber selber in seinem Buch „7 Küah, 8 Kinder, 40 Knödel und 1 Kanapee“ nach. Politisch abgerechnet wurde auch. Meier wies auf den Personalmangel im Gesundheitswesen und der Altenpflege hin. Nach diversen Feindseligkeiten sollten gerade die „blauen“ Politiker die „vollgeschissenen Windeln“ wechseln. „Es weiß doch eigentlich jedermann, dass die Bayern ein Gmisch sind“, so Meier. „Fremdenfeindlichkeit hat bei uns jedenfalls keinen Platz. Keine Sparkasse ist das Leben“, visualisierte der Entertainer in einem melodischen Rhythmus. Genießen soll man das Leben, war der Tenor der Darbietung. Wir wissen nicht, was Ihr Arzt oder Apotheker empfiehlt, Werner Meier jedenfalls rät zum Fitness-Center Garden. „In diesem Sinne – bleiben Sie gesund“, rät der sonnengebräunte, drahtige, Unterhaltungskünstler. „Bis zum nächsten Jubiläum, vielleicht in 25 Jahren“, forderte Werner Meier das Publikum schmunzelnd auf. Der Hauptkassier der Spielvereinigung Jettenbach, Georg Lackmaier, bedankte sich für die umfangreiche Zugabe beim Ottenhofner Multitalent, den zahlreichen Gästen und dem emsigen Helferteam der Sportler.

Fotos/Text: CG