Spielvereinigung mehr oder minder Chancenlos
Vor dem Spiel tabellenmäßig (Plätze 7 + 8) ein Duell auf Augenhöhe. Nach dem Schlusspfiff gab es keine zwei Meinungen. Die Reichertsheimer Gastgeber waren ein mehr als verdienter Sieger. In der Saison 2011/2012 trafen beide Teams letztmalig aufeinander. Damals gab es unter Trainer Franz Mußner jun. zwei Remis (Heim 0:0 – Auswärts 2:2 – Torschützen Georg Lackmaier, Maxi Mußner). Mit Florian Mittermaier und Maxi Mußner liefen im Jettenbacher Trikot noch zwei Spieler auf, die auch damals dabei waren. Auch seinerzeit am Ball waren Patrick Wieser und Thomas Mittermaier, die dieses Mal – beide wegen Verletzungen – nur zuschauen konnten. Es fehlten zudem auch Manuel Bliemhuber, Flavius Cuedan, Dominik Fischer, Lukas Beham und David Schmalzgruber, so dass sich die Mannschaft wieder einmal fast von selbst aufstellte. Die Gastgeber, die in der letzten Saison Platz 3 in der A 3 belegten, erwischten keinen Traumstart in die Saison. Vor der Begegnung hatte die Spielgemeinschaft einen Sieg (Taufkirchen), 1 Remis (Oberndorf) und 2 Niederlagen (Waldhausen, Rechtmehring) aufzuweisen. Keine Bilanz, die einen erschrecken lassen sollte. Dennoch hatte die Cuedan-Elf über die gesamte Spielzeit keine reelle Chance auf einen Punktgewinn, geschweige denn auf einen Sieg, der natürlich gutgetan hätte. Denn im nunmehr bevorstehenden 3er-Heimspielpack warten mit Forsting und Kraiburg zwei Hochkaräter, die beide Aufstiegsambitionen haben. Zum Schluss der Heimspielwochen gibt dann noch Aßling 2 seine Visitenkarte in Jettenbach ab.
Die Spieldaten:
Ergebnis: 4:1 (3:0)
Torschützen:
SV Reichertsheim 2: Christian Pfeiffer (12.Min.), Lukas Loidl (13.Min.), Lukas Baumgartner (18.Min.), Benjamin Anzenberger (54.Min.)
SpVgg Jettenbach: Patrick Feulner (59.Min.- Elfmeter)
Zuschauer: 80 (davon mindestens die Hälfte Fans der Spielvereinigung)
Schiedsrichter: Christian Bergmann, TuS Engelsberg
Kam überraschenderweise mit nur einer (gelben) Karte aus. Teilweise sehr großzügige Linie.
Hatte auch ein Einsehen (beim Spielstand nachsehbar) und ließ nur 2 Minuten nachspielen, obwohl mehrmals eine längere Behandlung verletzter Spieler notwendig war.
Gelbe Karten:
SV Reichertsheim 2: Niklas Wimmer;
SpVgg Jettenbach: Fehlanzeige im BFV-Spielbericht obwohl Mußner die gelbe Karte sah!
Aufstellungen:
SV Reichertsheim 2 (SG RRG 2)
Ian Luca Fischer, Felix Maier, Alex Baumgartner (ab 60.Min. Michael Weikl), Simon Stettner, Johannes Sperr (C), Sebastian Schreiner, Christian Pfeiffer (ab 75.Min. Josef Haslberger), Dominik Kohwagner (ab 60.Min. Niklas Wimmer), Lukas Loidl (ab 60.Min. Johannes Rosam), Benjamin Anzenberger, Lukas Buchner;
Trainer: Christian Katozka
SpVgg Jettenbach:
Michael Wasylaszcuk, Michael Gottwald (ab 49.Min. Florian Asanger), Jörn Sehlhoff, Sebastian Gottwald, Sergiu Iuga, Sebastian Greißl (ab 65.Thomas Haringer), Florian Mittermaier, Raphael Kufner (ab 77. Gerfried Friedrich), Maximilian Mußner, Patrick Feulner (C), Marius Loba;
Trainer: Dan Cuedan/Sergiu Iuga
Spielbericht:
Beide Teams starteten auf dem sonnenüberfluteten Reichertsheimer Platz sehr verhalten in die Partie. Weder hüben wie drüben waren in den ersten 10 Minuten Torchancen zu verzeichnen. Dann kam es aber knüppeldick für die Spielvereinigung, denn die ersten 3 Torschüsse der Gastgeber landeten dann binnen 6 Minuten alle im Kasten von Michael Wasylaszcuk, der ein weiteres Mal Stammkeeper Bliemhuber (wird vermutlich wegen seiner Verletzung dieses Jahr nicht mehr spielen) und Ersatzkeeper Josef Manstetter (Hochzeitsurlaub) vertrat. Allerdings wurde den SG RRG-Kickern alles auch viel zu leicht gemacht. Kein Pressing im Mittelfeld und die Abwehr teilweise offen wie ein Scheunentor. Das 1:0 durch Christian Pfeiffer per Flachschuss ins lange Eck bei der Vorbereitung über Außen praktisch ohne Gegenwehr und auch der Torschütze stand ungedeckt im Strafraum. Die Reklamation auf Abseits ging mit einem Lächeln auf dem Gesicht des Unparteiischen ins Leere. Generell sollte man sich in dieser Klasse nicht auf ein Abseitsspiel einlassen. Es geht meistens schief! Nur eine Minute später agierte Sehlhoff bei einem Zweikampf viel zu ungeschickt, so dass Lukas Loidl alleine auf Wasylaszcuk zulaufen konnte und den Ball sicher versenkte. Und nur wenige Minuten später war das Spiel vorentschieden. Pfeiffer spielte einen Querpass auf Lukas Baumgartner und der schon in der „Ersten“ mehrmals eingesetzte Spieler ließ sich diese Chance nicht entgehen. Sicher und trocken ins kurze Eck, hieß seine Devise beim Abschluss. Für die Törring-Elf ging alles viel zu schnell. Nach nicht einmal 20 Minuten hieß es 3:0 und man musste ein Debakel befürchten. Denn offensiv brachte die Mannschaft um Kapitän Patrick Feulner fast gar nichts zustande. Ein Schrägschuss von Sebastian Greißl, der Keeper Ian-Luca Fischer forderte, sowie ein weit verzogener Schuss von Feulner, waren neben einen Freistoß von Iuga (Torwart Fischer war im Eck), die einzigen Bälle (Torschüsse) in der ersten Halbzeit auf das Tor der Gastgeber. Diese bestimmten das Spiel nach Belieben, wirkten wesentlich fitter und hatten nicht nur deshalb klare Vorteile. Lukas Buchner (Distanzschuss), Dominik Kohwagner (abgefälschter Schuss) und Loidl (Wasylaszcuk rechtzeitig heraußen) hatten gute Möglichkeiten das Spiel vor dem Halbzeitpfiff klarzumachen.
Bereits 3 Minuten nach dem Wiederanpfiff musste Florian Asanger den verletzten Michael Gottwald ersetzen. Als dann auch noch Benjamin Anzenberger nach einem „Lupfer“ Zuspiel von Baumgartner auf 4:0 erhöhte, war die Messe in Reichertsheim frühzeitig gelesen. Die Kicker der Spielvereinigung in allen Belangen unterlegen. Die Gastgeber holten sich die zweiten Bälle, waren im Zweikampf und Spielerisch stärker und stets einen Schritt schneller als die Törring-Elf. Nur einmal kamen die Gastgeber zu spät, als Sebastian Schreiner kurz innerhalb des Strafraumes Maxi Mußner von den Beinen holte. Eine eindeutige Sache zumal der Unparteiische auch gut stand und beste Sicht hatte. Kapitän Feulner trat zum Strafstoß an und ließ den Reichertsheimer Keeper keine Chance. SG RRG2- Trainer Katozka sah das Spiel dennoch als entschieden an und wechselte nach einer Stunde gleich 3 Spieler auf einen Schlag ein. Die besseren Chancen weiterhin auf Seiten der Gastgeber. So entschärfte Wasylaszcuk mit Hilfe des Aluminiums einen gefährlichen Schuss von Buchner glänzend und als Schreiner abzog, war die Unterkante der Latte erneut der Helfer für die phasenweise überforderte Jettenbacher Abwehr. Da das Mittelfeld komplett ausfiel und die Offensive ohne jegliche Durchschlagskraft war, musste ein weiteres Mal eine Standardsituation für Gefahr sorgen. Einen Freistoß von Iuga entschärfte Keeper Fischer mit einer glänzenden Parade. Das war es auch schon mit der Jettenbacher Herrlichkeit in der Reichertsheimer Hälfte. Stopp, eine gute Chance von Mußner muss natürlich auch erwähnt werden. Doch der Jettenbacher Oldie traf im 1:1 Zweikampf die falsche Entscheidung, so dass der Reichertsheimer Spieler als Sieger von diesem Duell hervorging. Die Gastgeber nicht mehr so zielstrebig wie in der ersten Hälfte und dann geschockt, als nach einen Kopfballduell zwischen Raphael Kufner und Johannes Sperr, beide Köpfe etwas abbekamen. Sperr musste blutend (Nasenbeinbruch? mit Sankaeinsatz – die Spielvereinigung wünscht gute Besserung) vom Platz und auch für Kufner endete das Spiel mit einem Brummschädel. Die letzten Minuten der Partie mit wenig nennenswerten Szenen, da das Spiel bis zum Schlusspfiff so dahinplätscherte, wie der Bach neben dem Platz.
Fazit:
Ein verdienter Sieg der Gastgeber gegen eine etwas uninspiriert wirkende Törring-Elf. Diese muss sich gewaltig steigern, will man in den kommenden Heimspielen etwas reißen. Hinten fehleranfällig, im Mittelfeld ohne Konzept und Willen und im Angriff harmlos hoch „3“. Man hatte in der gesamten Begegnung 5 Torschüsse aufzuweisen. Darunter waren 2 Freistöße und ein Elfmeter. So wird man es schwer haben, zumal der zweite Anzug auch nicht richtig sitzt. Bei den hochsommerlichen Temperaturen merkte man zudem, dass einige Jettenbacher Akteure doch wesentlich mehr Jahre auf dem Buckel haben, als die Elf der Gastgeber. Die Niederlage ist kein Beinbruch, aber sie sollte ein Weckruf sein! Wie meinte der Reichertsheimer Zuschauer Wolfgang Feckl (früherer Jettenbacher Kult-Postbote), der im Sechzger Oldtimer- Fantrikot auf der Bank saß: Es wird schon wieder! Aber zulegen müssen sie schon!
Reichertsheim – 10.September 2023
Bericht: Peter Schillmaier