Das Aufstiegstor ist weit offen

Lindenstraßen-Day in Oberndorf

Die Älteren sollten die Fernseh – Kultserie „Lindenstraße“ in der ARD – immer am Sonntagabend gegen 19.00 Uhr – noch kennen, teilweise angeschaut haben. Die Jüngeren dürften dafür kein Interesse gehabt haben oder die Serie (mittlerweile aus dem Programm genommen) gar nicht abgespeichert haben. Am Sonntag-Spätnachmittag des 1.Mai spielte die „Jettenbacher“ Lindenstraße mit den Hauptdarstellern Maxi Mußner und David Schmalzgruber dennoch eine große Rolle auf dem Sportplatz in Oberndorf. Beide agierten als Doppeltorschützen und rechnet man auch noch den fünften Treffer von Michael Wasylaszcuk (wohnte ja auch in der Lindenstraße) dazu, kommt man zum Schluss: Alles Lindenstraße oder was?

Der „entspannte“ Auswärtssieg unter Regisseur Raphael Kufner hat das Tor zur A-Klasse weit aufgemacht. Nun heißt es in den nächsten drei Spielen durch konzentrierte Leistungen darin durchzugehen. Da Höslwang in den letzten Spielen auch Nerven zeigte, ist sogar die Meisterschaft wieder möglich. Dazu werden aber vermutlich drei Siege nötig sein. Zwei Siege reichen auf alle Fälle für den Aufstieg. Die unmittelbaren Gegner Haag und Grünthal 2 haben jeweils nur noch 2 Spiele zu bestreiten, liegen 4 bzw. 5 Punkte hinter der Törring-Elf und stehen sich zudem am kommenden Wochenende in Unterreit noch direkt gegenüber.

Beste Aussichten, aber noch ist nicht aller Tage Abend!       

Die Spieldaten:

Ergebnis: 1:5 (0:3)

Torschützen:

DJK SV Oberndorf 2: Michael Wendl (65.Min.)

SpVgg Jettenbach: Maximilian Mußner (7./10.Min.), David Schmalzgruber (33./76.Min.), Michael Wasylaszcuk (87.Min.)

Zuschauer: 50

Schiedsrichter: Aydin Akgün, SV Aschau a.Inn (sprang kurzfristig für den verhinderten Jürgen Reinelt, VFL Waldkraiburg ein) – gute, souveräne Leistung;   

Gelbe Karten:

DJK SV Oberndorf: Christoph Böhm

SpVgg Jettenbach: David Schmalzgruber

Aufstellungen:

DJK SV Oberndorf 2:

Thomas Bauer, Andreas Sattler, Christoph Böhm, Tesfit Habte (ab 46.Min. Josef Fleidl), Matthias Pfeilstetter, Christian Brumbauer (C), Jonas Lindlmeier (ab 46.Min. Yonas Kesete), Stefan Maier (ab 46.Min. Kilian Strähle), Matthias Kainz (ab 61.Min. Benjamin Schmitt), Josef Schneider (ab 82.Min. Debesay Tesfazg), Michael Wendl; Rückwechsel:  77.Min. Jonas Lindlmeier für Christian Brumbauer)

Trainer: Christian Schöberl

SpVgg Jettenbach:

Josef Manstetter, Michael Gottwald, Besnik Hyseni, Thomas Mittermaier, Lukas Beham, David Schmalzgruber (ab 77.Min. Matthias Schmid), Raphael Kufner, Maxi Mußner, Florian Mittermaier, Patrick Wieser (ab 60.Min.Michael Geisberger), Sebastian Gottwald (C) (ab 46.Min. Michael Wasylasczuk); Rückwechsel: 62.Min. Sebastian Gottwald für Thomas Mittermaier / 76.Min. Patrick Wieser für Maxi Mußner)  

Trainer: Matthias Schmid

Spielbericht:

Ohne Kapitän Patrick Feulner (Kreuzband) sowie Abwehrspieler Florian Asanger (dafür rotierte mit einer soliden Leistung Lukas Beham in das Team) musste die Spielvereinigung das Auswärtsspiel in Oberndorf bestreiten. Nur gut, dass Abwehrrecke Besnik Hyseni und Joungster David Schmalzgruber (Blitzgenesung – was der Wille alles bezwecken kann – Klasseeinstellung) auf die Zähne bissen. Man erwartete kein leichtes Spiel, denn die Gastgeber sind mitten im Abstiegskampf und noch keineswegs über den Berg. Dennoch konnte das Ziel der Schmid/Cronauer-Truppe nur heißen: Sieg – egal wie!

Das dieser letztlich ungefährdet war sowie klar und deutlich ausfiel, ließ auch die Fans – so der allgemeine Tenor nach der Begegnung – mit einem guten Gefühl nach Hause fahren.

Bereits nach zehn Minuten Spielzeit war die erste Weiche für den späteren Sieg gestellt. Nach einer Ecke von Raphael Kufner, zeigt mehr und mehr die von ihm erwarteten Fähigkeiten (Einwand von Opa Michi: Ein Tor darf er schon einmal erzielen) deutete Schiri Akgün nach einem klaren Handspiel im Strafraum auf den Punkt. Ein Mann mit Nerven wie Drahtseile war gefragt. Oldie Maxi Mußner übernahm Verantwortung und wurde dieser gerecht. Torhüter Bauer wurde verladen, der Ball im anderen Eck (Vater Franz auf der Zuschauerbank: So stell ich mir das vor!) und die Führung perfekt. Nur drei Minuten später legte Kapitän Sebastian Gottwald nach einem Konter für „MM“ auf und dessen flacher präziser Schuss fand aus 14 mtr. zur 2:0 Führung ins Oberndorfer Netz. Die angriffsschwachen Gastgeber (schlechteste Offensive der Liga mit 19 Treffer in 21 Spielen) traten in der ersten Hälfte nur einmal in Erscheinung, als Kapitän Brumbauer nach einem Abwehrfehler freie Schussbahn gehabt hätte, jedoch im Strafraum ausrutschte. Ansonsten hatte die Jettenbacher Defensive mit dem Innenduo Mittermaier und Hyseni sowie den Außen Lukas Beham und Michael Gottwald alles im Griff, zumal Kufner und Schmalzgruber bereits viele Oberndorfer Angriffe im Mittelfeld blockten. Keeper Manstetter konnte entspannt seine Hände am Allerwertesten verschränken, musste nur ab und zu eingreifen. Nach der frühen Führung verwaltete die Törring-Elf den Vorsprung statt was ja auch möglich gewesen wäre, mehr zu agieren. Deshalb wurde es bis kurz vor dem Pausenpfiff nur einmal gefährlich, dies nach einer Standardsituation, einer Ecke. Das 3:0 per Distanzschuss (ja auch die Spielvereinigung kann aus der Ferne treffen) durch David Schmalzgruber ein bereits vorentscheidender Treffer, der aber fast aus dem Nichts kam. Zuvor und danach hatte Sturmführer Sebastian Gottwald jeweils auf Vorarbeit von Florian Mittermaier seine Chancen. Er agierte aber beide Male zu umständlich um den durchaus möglichen vierten Treffer nachzulegen.

Coach Schmid stellte dann auch zum Wiederanpfiff Michi Wasylaszcuk für Gottwald ins Sturmzentrum. Die erste gute Gelegenheit in der zweiten Halbzeit wieder für die Spielvereinigung, als Florian Mittermaier mit einem Rückpass Mußner in Szene setzte, dessen Abschluss aber mehr eine Rückgabe für Torwart Bauer als Schuss. Der weitere Spielverlauf dann ohne Höhepunkte. Die Gastgeber etwas besser im Spiel als in der ersten Halbzeit, aber ohne Ideen und Tempo, so dass die Spielvereinigung die Begegnung weiter im Griff und auch Chancen für den vierten Treffer durch Florian Mittermaier und Raphael Kufner hatte. Flo`s Heber ging über den Kasten, der Schuss von Kufner landete auf dem Oberndorfer „Gottesacker“. Als sich Jettenbach`s Defensive einmal eine Auszeit gönnte, war prompt Michael Wendl zur Stelle und erzielte nach einem zu unentschlossenen Eingreifen mehrerer Akteure den Anschlusstreffer. Die kleine Hoffnung der Gastgeber jedoch sieben Minuten später wieder zunichte. Eine als hohe Flanke in den Strafraum gedachte Flanke von Schmalzgruber fand über Keeper Bauer (unglückliche Figur) den Weg ins Netz. Bevor dann Wasylasczuk mit einem überlegten Schuss aus 18 mtr. den Endstand herstellte, traf noch Kufner ebenfalls mit einem Distanzschuss das Lattendreieck. Oberndorf (seit dem 17.Oktober 2021 ohne Sieg) also insgesamt noch gut bedient und an diesen „Lindenstraßen-Doag“ kein ernsthafter Gegner für die Spielvereinigung, die sich einiges vorgenommen hatte und die Marschroute auch umsetzte.     

Fazit:

Die Fans, die Mannschaft und das Trainerteam zufrieden, der Gesang „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ nach dem Abpfiff noch nicht filmreif, aber man kann ja noch drei Wochen üben bis es heißen soll:

Aufsteiger, Aufsteiger oder Aufsteiger und Meister. Man hat beides in den Heimspielen gegen Ramerberg 2 – Samstag 7.Mai um 16.00 Uhr – und eine Woche später gegen Haag selber in der Hand. Aber eines ist auch gewiss: Steht man am 22.Mai in Vogtareuth mit leeren Händen da, ist man der Depp der B-Klasse Gruppe 3! Und das will doch keiner sein, oder?  

Oberndorf, den 1.Mai 2022

Bericht: Peter Schillmaier