Hart erkämpfter 1:0 Erfolg mit bitterem Beigeschmack
Es wurde zum Ende des Spieles hin ziemlich duster auf dem Jettenbacher Sportplatz. Grund dafür war eine „spinnerde“ Flutlichtanlage. Einen Tag vorher, beim Spiel der zweiten Mannschaft noch vollkommen in Ordnung, gaben letztlich sechs von acht Lampen ihren Geist auf. Nicht den Geist und den Glauben an einen Sieg gaben dagegen die Törring-Kicker auf. Dafür wurden sie mit drei Punkten belohnt. Bitterer Beigeschmack bei dem wichtigen Sieg die Verletzung von Thomas Mittermaier (hoffentlich nicht wieder ein Kreuzbandriss), der bis zu seinem Ausscheiden einer, wenn nicht der beste Jettenbacher Spieler war.
Die Spieldaten:
Ergebnis: 1:0 (1:0)
Torschützen:
SpVgg: Thomas Mittermaier (21.Min.)
Babensham 2: Fehlanzeige
Zuschauer: 50
Schiedsrichter: Herbert Brunner, SV Alzgern
Gelbe Karten:
SpVgg: David Schmalzgruber, Maxi Mußner;
Babensham 2: Bernhard Roßrucker, Lucas Camara Bamgouru, Andreas Haller, Felix Herwegh;
Aufstellungen:
SpVgg Jettenbach: Josef Manstetter, Florian Asanger, Michael Gottwald, Thomas Mittermaier, David Schmalzgruber, Georg Lackmaier (ab 46.Min.Sebastian Stephan), Maxi Mußner, Sebastian Gottwald, Besnik Hyseni (ab 46.Min. Dominik Fischer), Patrick Feulner (C), Patrick Wieser;
Trainer: Matthias Schmid
TSV Babensham 2: Jakob Reitmaier, Felix Herwegh, Martin Bachmaier, Johann Utz, Bernhard Roßrucker, Hermann Manhart, Alex Sonnenhuber, Thomas Estermann (C), Lucas Camara Bamgoura, Hans Lamprecht, Fabian Teichmann; Ersatzbank: Andreas Haller, Florian Schausbreiter, Giannino Esaposito, Ludwig Dürnecker;
Trainer: Ludwig Dürnecker
Spielbericht:
Nach der enttäuschenden Leistung und der vollkommen unnötigen Niederlage am Sonntag in Maitenbeth hieß es für die Kicker der Spielvereinigung beim unter der Wochespiel etwas Wiedergutmachung zu betreiben. Im Corona-Absteigerduell lautete der Gegner TSV Babensham 2. Obwohl die Gäste in ihren ersten zwei Spielen auch enttäuschten (Remis gegen Oberndorf 2/Niederlage gegen Ramerberg 2) wartete ein anderes Kaliber auf Feulner und Co. als die bisherigen zwei Teams von Höslwang und Maitenbeth. Dies sollte sich bereits zu Beginn des Matches zeigen. Denn die Gäste legten vehement los, wenngleich nicht viel dabei herauskam. Jettenbachs Coach Matthias Schmid nahm innerhalb des Teams eine Umstellung vor. Er beorderte Thomas Mittermaier mehr nach vorne und schickte dafür Oldie Georg Lackmaier in den Defensivverbund. Ecke, Ecke, Ecke – Tor! Ein alter Fußballerspruch der sich auf dem Sportplatz in Jettenbach ausleben durfte. Dreimal trat Kapitän Patrick Feulner zum Eckball an und beim dritten Mal klingelte es im Gästekasten. Hatten Sebastian Gottwald und Patrick Wieser vorher jeweils per Kopf ihre „freien“ Chancen noch nicht genutzt, setzte Thomas Mittermaier den Ball ebenfalls per Kopf wuchtig in die Maschen. Danach hatte Andreas Haller per Direktabnahme aus 17 mtr. eine erste Gästechance, die jedoch im Abendhimmel landete. Große Aufregung kurze Zeit danach, als Mittermaier (Bruder Florian wurde für seine Rote Karte gegen Höslwang für drei Spiele gesperrt) nach einem Steilpass mit Tempo aufs Gästetor zustrebte, aber von Roßrucker vor dem Strafraum derb von den Beinen geholt wurde. Manche Fans sahen den Gästespieler als letzten Mann, was unmittelbar Rot bedeutet hätte. Schiedsrichter Brunner beließ es bei einer gelben Karte. Der anschließende gut getretene Freistoß landete auf der Oberkante des Gästetores. Das Match insgesamt ausgeglichen, die besseren Chancen auf Jettenbacher Seite. So scheiterte Wieser noch vor dem Pausenpfiff mit einem Kopfball am „Giebeleck“ des Gästetores. Beim herunterklatschenden Ball hatte Keeper Reitmaier einigen Dusel, dass er sich das Spielgerät nicht ins eigene Nest legte. Die Führung zur Pause verdient, obwohl das Spiel selbst noch nicht „B-Klassen-Spitzenformat“ aufweisen konnte.
Für Besnik Hyseni, der seiner gewohnten stabilen Form noch etwas hinterherhinkt, kam Dominik Fischer in die Mannschaft. Und in der Deckung ersetzte Sebastian Stephan den gut und konsequent spielenden Georg Lackmaier, der eben seine Sportjahre merkt. Die Begegnung nach dem Wiederanpfiff weiterhin ausgeglichen. Mehr Farbe ins Spiel brachte Schiri-Veteran Brunner, bei dem bekanntlich die Karten – insbesondere bei Meckern – locker sitzen. Glück für Manstetter und Co. bei einem Kopfball von Bamgoura, der blank stand, aber sich nicht als Kopfballungeheuer ausweisen konnte. Die Durchschlagskraft fehlte – wenig verwunderlich nach der ellenlangen Verletzungspause – auch Dominik Fischer, der zwar sofort abzog, aber an Reitmaier scheiterte. Kurz danach zeigte Fischer wie man sich im Strafraum durchsetzt, der Abschluss ging aber leider über das Tor. Die Meinung einiger Fans zu dieser Aktion: 80 Prozent richtig gemacht – 20 Prozent falsch. Vor diesen beiden Chancen das Drama um Thomas Mittermaier, der nach einem Spurt mit Sturz aufschrie und nach langer Behandlung verletzt ausscheiden musste. Bitter für die Spielvereinigung. Zeigte er sich doch im ganzen Spiel vorbildlich in Sachen Einsatz und Willen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Knieverletzung nicht zu krass ausfällt. Beide Teams agierten in der restlichen Spielzeit teilweise nach dem Motto „alles oder nichts“. Babensham boten sich durch Bachmaier per Kopf freistehend nach einer Flanke von Estermann und durch einen Freistoß von Estermann, bei dem Manstetter zur Stelle war, gute Ausgleichsmöglichkeiten. Auf der anderen Seite hatte aber auch die Törring-Elf ihre Gelegenheiten den Sack zuzumachen. So z. Bsp. durch den Rückwechsler Hyseni, der nach einer butterweichen und präzisen Flanke von Wieser einen Kopfball schulbuchmäßig ansetzte, diesen aber am langen Eck vorbeizog. Die Kapriolen der Flutlichtlampen wurden immer kurioser (aus-ein-aus-ein usw. und so fort), Schiedsrichter Brunner hatte zudem Gefallen am Spiel und der Dunkelheit gefunden und ließ ellenlang nachspielen, was die Nerven von Ex-Vorstand Peter Heindl extrem belastete. Die Mannschaft hielt jedoch mit geballter Gegenwehr das zu Null und hatte unmittelbar vor dem Abpfiff durch David Schmalzgruber das 2:0 auf dem Fuß, als Keeper Reitmaier einen „Ausflug“ machte und das Tor offen stand. Der Distanzschuss von Schmalzgruber gut aber nicht präzise genug getimt, so dass die Kugel knapp aber leider doch vorbeiging. Das Tor wäre dem Joungster nach seinen bisherigen Vorstellungen zu gönnen gewesen.
Fazit:
Das Spiel der beiden ehemaligen A-Klassisten interessant und spannend zugleich, wenn auch nicht hochklassig. Für die Törring-Elf war es ein immens wichtiger Sieg vor dem Gastspiel am Sonntag den 15.August um 13.00 Uhr beim FC Grünthal 2, der bisher zwei Spiele (beide Auswärts) absolvierte und dabei mit sechs Punkten und einem Torverhältnis von 11:2 auftrumpfte. So wurde der bisherige Tabellenführer Ramerberg 2 auf dessen eigenen Platz mit 6:0 abgefieselt. Eine sehr schwere Aufgabe für die Schmid/Cronauer-Truppe beim Lokalderby in Unterreit. Das dritte Spiel innerhalb von 7 Tagen (was würden da die Profivereine jammern) wird an die Substanz gehen. Aber man hat ja die gleichen Ambitionen wie die Gastgeber mit dem Ziel: zurück in die A-Klasse! Also auf geht`s Jungs, zeigt was in euch steckt.
Jettenbach den 11.August 2021
Bericht: Peter Schillmaier